Archiv der Kategorie: Diverses

Gruß zum Jahreswechsel 2022/2023

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der Vereinigung für Medienkultur !

Auf diesem Wege Ihnen / Dir viel Glück, Gesundheit und Erfolg für 2023 ! !

Besuchen Sie uns auch 2023 auf unserer Website www.medienkultur.at , wo Sie wieder zahlreiche Kommentare und Analysen zum Themenfeld Politik und Medien unter besonderer Berücksichtigung von Medienkritik und Medienpolitik finden können.

Es ist gelungen, auch weitere Gastautoren zu gewinnen, die eine gute Ergänzung zu den Stammautoren Hans Högl und Udo Bachmair darstellen. Wir planen, 2023 den Stab an AutorInnen weiter auszubauen, der vermehrt auch Studierende vorwiegend aus den Bereichen Publizistik/Kommunikationstheorie und Politikwissenschaft umfassen soll.

In unserer Hauptversammlung am 13. Dezember 2022 ist ein bemerkenswerter personeller Zugang beschlossen worden. Dabei ist Univ. Prof. Dr. Fritz Hausjell einstimmig ins Präsidium der Vereinigung für Medienkultur gewählt worden. Der renommierte Publizistik- und Kommunikationswissenschafter übt damit die Funktion eines der beiden Vizepräsidenten der Vereinigung aus.

Die nächste größere Veranstaltung unserer Vereinigung ist eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung :

Wo: Presseclub Concordia, Bankgasse 8, A-1010 Wien

Wann: 24. Jänner 2023 Beginn: 18.30 Uhr

Thema: Westliche Medien und der Ukraine-Krieg.

Als Diskussionsteilnehmer bereits fix sind der journalistisch vorbildliche ORF-Korrespondent Mag. Christian Wehrschütz, der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Dr. Heinz Gärtner sowie der engagierte Friedensforscher Prof.Dr. Werner Wintersteiner.

Anmeldung unter stifter@medienkultur.at Herzlich willkommen !

2023 werden uns zusätzliche Kosten dadurch erwachsen, dass der Presseclub für Veranstaltungen seine Räumlichkeiten nicht mehr gratis zur Verfügung stellt. Auch in diesem Zusammenhang möchten wir Sie / Euch an den Mitgliedsbeitrag erinnern.*Sollte dessen Begleichung schon erfolgt sein, ein herzliches Dankeschön! Wenn nicht, bitte untenstehende Daten beachten:

*Erste Bank IBAN AT 31 2011 1300 0310 1325 ( Vereinigung für Medienkultur )

Mit Dank und einem PROSIT NEUJAHR

Udo Bachmair (namens der Vereinigung für Medienkultur)

Friede und Krieg

Hans Högl

Folgende Zitate notierte ich vor Jahren. Sie sind auch für das Heute in Osteuropa gültig.

„Besser ein mittelmäßiger Frieden als ein glücklicher Krieg“. Das sagte Maria Theresia zu Joseph II. am 8. Juni 1778

Jacob Burckhardt: „Der Friede ist nur eine kleine Atempause bis zum nächsten Völkermord.“

Golo Mann: „So ist der Mensch, dass er hin und her schwankt zwischen Egoismus und dem Wunsche, über sich hinauszugehen, in einer großen gemeinsamen Sache sich auszulöschen.“

Ein Servus für Gorbatschow

Österreichs EU-Beitritt und Gorbatschow

Hans Högl

Auf Zentrales weist ein Gastkommentar in der „Wiener Zeitung“:

Österreich schuldet Michail Gorbatschow Dank. Er hat den EU-Beitritt ermöglicht.

Bundeskanzler Franz Vranitzky fuhr 1988 nach Moskau, um allfällige Widerstände zu überwinden. Der damalige Ministerpräsident N. Ryschkow sagte Njet und verwies auf die Neutralität Österreichs, die er fälschlicherweise im Staatsvertrag verankert sah. Ein einstündiges Gespräch mit Gorbatschow verlief weit entspannnter. Der Kreml-Chef sah den Beitrittswunsch zur damaligen EG als innere Angelegenheit Österreichs. (Wiener Zeitung 3.9.2022 -Gastkommentar von Otmar Lahodynsky).

Loch Ness – eine Zeitungsente!?

Das Wichtigste einer Schottlandreise?

Hans Högl

Zurück von einer 11-tägigen Schottlandreise, stellte sich die Frage nach Informationen mit Bezug zum Blog Medienkultur. Mir fiel auf, dass auf dem Flughafen in Edinburgh in einem großen Fachgeschäft ein einziges deutsch-sprachiges Magazin vorhanden war: eine Nummer von „Stern“.

Doch nun zu „Nessie“. Eine Schottlandreise darf nicht missen, die Stelle zu besuchen, wo vielleicht diese Ungeheuer gesichtet wurde.. „Loch“ – das sind zahllose schottische Seen, die in der Eiszeit entstanden sind – wie auch die Seen im Salzkammergut oder die Seen in Schweden und die Gewässer im Umfeld von Berlin.

In Kreuzworträtseln taucht oft die Frage nach einem schottischen See auf, verbunden mit dem Hinweis „Loch…“. Selbst wenig ambitionierte Rätselfreunde werden ohne zu zögern „Ness“ in die Kästchen schreiben.

Im Jahre 565 wandelte der irische Missionar Columba an den Gestaden von Loch Ness: Da tauchte urplötzlich aus den Fluten – so seine Worte – ein Wassermonster auf. 1368 Jahre blieb das Monster ungesichtet. Keine Sage schilderte seine grausamen Taten. 1971 sah ein Benediktinerpater von der am See gelegenen Abtei Fort Augustus eine starke Bewegung im Wasser und dann erschien ein schwarzer Hals, etwa 15 cm im Durchmesser und zwei Meter lang. Es sei ein Tier gewesen. Es gäbe sogar von einem schauerlichen Wesen Fotos… Wie auch immer!

Unsere Reiseführerin, eine ausgebildete Anglistin, berichtete, dass heute 20.0000 (!) Menschen von der Legende des Monsters Ness leben. Ein Zeichen dafür, was Legenden und Vermutungen bewirken. Selbst Schifftouren werden angeboten. Bei den Theorien über die Existenz von Nessie kommt man schon ins Grübeln, meint Matthias Eickhoff im Dumont-Reisestaschenbuch. Die meisten Fachleute meinen, das Monster Ness sei eine Zeitungsente.

USA: Mutterschutz als Luxus

USA: Genereller Mutterschutz fehlt. Medientipp

Hans Högl

Manchmal sind scheinbar beiläufige Informationen von Bedeutung: Sie bieten Basisinformationen, die meist in Medien ausgeklammert sind. So berichtet der Deutschlandfunk heute ab 18:30 über den lückenhaften Mutterschutz in den USA: „Zwölf Wochen Mutterschutz gelten als Luxus“.

In keinem anderen Industrieland der Welt „ist der Mutterschutz so harsch wie in den USA“, schreibt die Wiener Zeitung (19.7.22) in einem Medientipp. Es gibt keinen bundesweit gesetzlichen Mutterschutz.

„Schwangere sparen Urlaubs- und Krankentage an, arbeiten bis zum errechneten Geburtstagtermin und müssen dann unter Umständen bereits sechs Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Wie lange Frauen mit ihrem Neugeborenen zu Haus bleiben können, hängt vom Arbeitgeber und Wohnort ab. Unterschiedliche Bundesstaaten und Unternehmen haben unterschiedliche Regelungen“.

Grünliberale Partei in der Schweiz

Es lohnt ein Blick auf die wirtschaftsliberale Grünpartei in der Schweiz.

Hans H ö g l

In Zürich, der größten Schweizer Stadt, möchten die Grünliberalen zurück in die Stadtregierung. Die ist ein Anlass, auf diese ungewöhnliche Partei im deutsch-sprachigen Raum einen Blick zu werfen. Sie wurde am 25. Juni 2004 (im Kanton Zürich als Abspaltung von den eher links positionierten Grünen) gegründet, seit 19. Juli 2007 ist sie Nationale Partei. Bei den Schweizer Nationalratswahlen erreichten sie 2019 einen Wähleranteil von 7,8 Prozent.

Die Grünliberale Partei Schweiz (glp; französisch Parti vert’libéral suisse, pvl;italienisch Partito Verde Liberale svizzero, pvl;rätoromanisch  Partida Verda-Liberala?/i, pvl) will eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik mit einer nachhaltigen Umweltpolitik verbinden. Die Partei ist seit den Schweizer Parlamentswahlen 2019 mit 16 Sitzen im Nationalrat vertreten und hält Sitze in 20 kantonalen Parlamenten. Ihre Website: www.grunliberale.ch. Vgl. Wikipedia.

„Apokalypse kommt!“ – Daher nichts tun?

Medien warnen stets. Wichtig ist, zu handeln. Ist Erwarten der Apokalypse – ein Vorwand, nichts zu tun? Hier: Energiespartipps

Hans H ö g l

Es gab ein Buch mit sehr praktischen Öko-Tipps, das sehr wenig gekauft wurde, sagte mir der Buchhändler. Das ist doch seltsam! Preise explodieren: Energiekosten, Lebensmittelpreise, Wohnkosten usw. Spartipps aus Dornbach/Neuwaldegg Wien – 100 Tipps zum Stromsparen im DerStandard vom 2.7.2022

Geschirrspülen: Nicht mit der Hand (bei laufendem Wasser) abwaschen, sondern den Geschirrspüler nutzen, wenn er voll ist (ebenso für Waschmaschine)!
Wäschetrockner NICHT nutzen, stattdessen Wäschespinne.Elektrische Geräte NICHT auf STANDBY lassen, sondern abschalten, was nicht gebraucht wird. Zeitschaltuhr nutzen.LED statt Glühbirnen

Raumtemperatur senken, bzw Klimageräte nicht einschalten (Tipp: stromsparend die Wohnung kühlen). Heizungen nicht abdecken, Stoßlüften statt Fenster kippen. Backofen im Winter bei offener Tür auskühlen lassen. Lebensmittel: Nur einkaufen, was gegessen wird. Lieber öfters wenig, statt einmal zu viel. Mindesthaltbarkeitsdatum IST NICHT GLEICH Wegwerfdatum!

Kochen mit Deckel, lieber Wasserkocher, Eierkocher usw. verwenden, als die Herdplatte. Kühlschränke, Tiefkühlfächer: regelmäßig Dichtung überprüfen, ggf abtauen. Bei Neukauf auf Energielabel achten.

Tipps zum Geldsparen: Auto wann immer möglich nicht nutzen, Sparschiene nutzen. Second Hand Kleidung kaufen, Kleidung tauschen.Gerettete Lebensmittel abholen – und haltbar machen (einkochen, trocknen, einfrieren etc)

„Krieg“ als vermiedenes Wort

Texte aus der Zeitschrift „Ja“ von Pater Udo /Stift Göttweig/ zum Ukraine-Krieg. Der Benediktinerpriester, ist bekanntgeworden als kirchlich progressiver Gegenspieler zum konservativen Bischof Krenn.

Zitate ausgewählt von Hans Högl

„Ausschließlich evangelische Worte“: Das Morden in der Ukraine darf in Russland nicht „Krieg“, sondern nur „Militäroperation“ genannt werden. Alles andere ist seit dem Zensurgesetz vom 4. März strafbar.

Papst Franziskus hat kürzlich die russische Invasion der Ukraine „Krieg“ genannt, allen Helfern gedankt, vor allem den vom neuen Gesetz bedrohten Journalisten.

Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill bezeichnet den Einsatz seiner Soldaten hingegen als Akt der „Nächsten-Liebe“. Nicht alle seiner Geistlichen folgen ihm. Etwa Ioann Burdin, Vorsteher der Auferstehungskirche von Karabanovo rund 300 Kilometer nordwestlich von Moskau. Nach einer Sonntags-Predigt vor zehn (!) Gläubigen wurde er von der Polizei verhört. Ihm werden im Polizeiprotokoll „öffentliche Handlungen, gerichtet auf die Diskreditierung der Streitkräfte Russlands“, vorgeworfen.

Budins Verteidigung: In seiner Predigt habe es keinerlei politische Aufrufe gegeben, sondern „ausschließlich evangelische Worte“. Diese seien 2.000 Jahre alt, einige noch älter, beispielsweise das alttestamentarische Gebot „Du sollst nicht töten“.

Er habe die Gläubigen aufgerufen, den Hass nicht in ihre Herzen zu lassen, denn das führe zu einem Teufelskreis. Seine Ablehnung des Tötens betreffe beide Seiten, für die Kirche sei egal, weswegen getötet werde. Die Sünde bleibe in jedem Fall eine Sünde. Derlei Biblisches ist dem obersten Kirchenführer in Moskau offenkundig fremd. So P. Udos Zeitschrift.
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In der Schweiz wird Ähnliches bestätigt: Die Uni Freiburg strafte russischen Kirchenfürsten ab: Hilarion, der «Aussenminister» der russisch-orthodoxen Kirche, darf sich nicht mehr Titularprofessor der Universität Freiburg nennen. Denn er hat sich geweigert, Putins Krieg öffentlich zu verurteilen.

Eventkultur und Osteuropa. Fotoausstellung

Fotojournalist zur Eventkultur und Osteuropa (Ukraine)

Hans Högl

Die bekannte Fotogalerie „Westlicht“- unweit vom Westbahnhof-(Kaiserstraße 49), zeigt bis 15. Mai 2022 Dokumentarfotos von Reiner Riedler, der auch im Centre Pompidou ausstellte.

Es wäre sehr verkürzt, zu sagen, diese Dokumentation handelt primär von Osteuropa (Ukraine und Albanien); denn dies ist nur ein Bruchteil der bemerkenswerten Ausstellung. Im Fokus sind Auswüchse der Eventkultur, Orte der Sehnsucht und Flucht aus dem Alltag, so auch ein ukrainisches Festessen und ein russischer Zirkus. Jedenfalls lohnt ein Besuch. Die Galerie „Westlicht“ bringt auch jedes Jahr die ausgezeichneten Pressefotos des Jahres.

Schweiz: Ja zur Medienförderung ?

Die Hintergründe für die Abstimmung über ein in der Schweiz vorgelegtes Medienförderungspaket sind vielfältig.

Hans Högl- ( Text dem Schweizer „Tages-Anzeiger“ etwas gekürzt entnommen )

„Am 13. Februar stimmt die Schweiz über das sogenannte Medienförderungspaket ab. Bei einem Ja, erhalten die Medien während 7 Jahren Fördergelder von jährlich 151 Millionen Franken. Ein Referendumskomitee bekämpft das Gesetz, es spricht von einem «staatspolitischen Sündenfall».

Umstritten ist, ob die Subventionen das richtige Mittel sind, um eine Entwicklung der Medienlandschaft aufzuhalten… Die Medienvielfalt hat stark abgenommen. Geld mit redaktionellen Inhalten zu verdienen, wird immer schwieriger.

Die verschwundenen Zeitungen: Seit 2003 sind in der Schweiz über 70 Zeitungstitel verschwunden. Es handelt sich dabei um Tages- und Wochenzeitungen, Gratiszeitungen.

Nicht abgebildet werden Zeitungen, die in sogenannte Mantelsysteme integriert wurden. In diesem Fall erscheint eine Zeitung zwar unter ihrem angestammten Namen. Große Teile ihrer Berichte, zum Beispiel aus den Bereichen Inland, Ausland, Wirtschaft, Kultur und Sport, werden aber von einer zentralen Redaktion des Verlags geliefert. Dieser sogenannte Mantelteil erscheint in identischer Form auch in anderen Zeitungen desselben Verlags. Die Redaktion Tamedia, zu der diese Zeitung gehört, funktioniert ebenfalls nach diesem Prinzip. So erschien 2020 jeder vierte Artikel in der Deutschschweiz in mehreren Zeitungen gleichzeitig. Im Jahr 2017 war es erst jeder zehnte Artikel. Die höchste inhaltliche Konzentration besteht dabei in der Politikberichterstattung.

Schwund bei Abos: Dass es zunehmend weniger lukrativ ist, eine Zeitung herauszugeben, hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass immer weniger Haushalte gedruckte Zeitungen abonnieren. Insbesondere junge Menschen informieren sich vermehrt auf Social Media – oder sie konsumieren gar keine Informationsmedien mehr. Von 2003 bis 2020 ist die Zahl der abonnierten Zeitungen in der Schweiz deshalb von 3,39 Millionen auf 1,61 Millionen gesunken.“

( „Tages-Anzeiger“, Zürich 18.1.2022 )