Archiv für den Monat: August 2015

Lob für Wochenzeitung DIE ZEIT

Hans H ö g l

Die angesehene Wochenzeitung DIE ZEIT  brachte in ihrer Ausgabe am 27. August 2015  einen längeren Essay über den französischen Sonnen-König Ludwig XIV. und schrieb, dass die allerchristlichste Autorität (Ludwig XIV.) gern Wien hätte fallen gesehen, 1685, unter dem Ansturm des Halbmondes. Dann wäre endlich Schluss gewesen mit dem affrösen Haus Habsburg.

Nun:  die richtige Jahreszahl lautet 1683. Solche Fehler können passieren, sollten aber nicht . Im Übrigen: Das sei für uns  Anlass, auf diese exzellente und gut lesbare Wochenzeitung hinzuweisen. Ich kenne einen Mechaniker, der sie regelmäßig liest und schätzt.  Bemerkenswert sind  auch die Österreich-Seiten.  Ein Bekannter gestand mir, er lese in DER ZEIT  Informationen, die er sonst nirgends entdecke.  Journalistisch sehr wertvoll sind auch ungewöhnliche Argumente und Interviews, z.B. kürzlich mit dem viel gescholtenen früheren griechischen Finanzminister.

Film-Tipps im „Standard“- zu 92 % nur für US-Filme

Hans Högl

 Ich lese gern am Wochenende die Film- und Radiotipps im Wiener „Standard“. Mir fiel aber eine unglaubliche Einseitigkeit zugunsten von US-Filmen auf. Ich beziehe mich auf den „Standard“ vom 22. August 2015, S. 32 f.  Ich lasse Tipps für Magazine und Dokumentationen beiseite und komme zu folgendem Ergebnis:

Von den 13 für das Wochenende empfohlenen Filmen stamme 12 aus den USA, das sind 92 %.  Diese 12 US-Filmempfehlungen  werden im ORF, auf RTL, im NDR, im Puls 4, in Arte und Servus TV  diesen Samstag und Sonntag gesendet.

Wir können nur Vermutungen anstellen, woran das liegen mag. Auf das Faktum sei hingewiesen. Wie deuten unsere Leser den Sachverhalt?

Schweden – quer durchs Land

Hans Högl
Nun sind wir  von Buhuslän zurück, der granitfelsigen, von der Eiszeit abgeschliffenen, eindrucksvollen  Westküste Schwedens. Die Sonne war wohltuend warm,  doch das Wasser in Seen und im Meer erreichte nur 19 Grad Celsius. Übrigens: Celsius wie Linné waren Schweden.  Öl tranken wir nur maßvoll. Öl ist das schwedische Wort für recht teures Bier. Quer durch Südschweden führt der  alte Binnen – Götakanal.  In Vadstäna am Vätternsee erfasste uns Staunen über  das belebte katholische Kloster der  umtriebigen Hl. Brigitta,  und wir  genossen köstlichen Lachs am Vänernsee – gleich neun mal so groß wie unser Bodensee.
Schwedens Währung (Die Krone)  wurde um 20 % abgewertet. Dies wurde bei in Österreich wenig beachtet. Und so kommt es, dass Schweden für uns kein teures Reiseland ist. Viele Touristen und auch schwedische Familien nützten Vandrarhems ( Familienwander-Häuser) als preiswerte und meist passable Unterkünfte. Es lässt sich auch meist preiswert essen. Allerdings wer Alkoholika – inklusive hochprozentiges Bier und Wein braucht, hat tiefer in die Tasche zu greifen. In Dänemark und vor allem in Norwegen sind insgesamt die Lebenskosten beträchtlich höher.
Bei unseren Verwandten in Smaland – gelegen im Wald – zwei Autostunden von Malmö und nördlich des fruchtbaren Schonen – finden sich  Granitsteine wie im Waldviertel und es gibt Wald und wieder Wald und viele Seen und wenig Wiesen. Tiefe Stille umfängt einen.  Elche sprangen uns nicht vors Auto. Und wir sind hier im „Glasland“. Hier  erzeugt die Firma Boda ihre künstlerische Werke.  In Smaland schuf  Astrid Lindgren ihre aufmüpfige Pippi Langstrumpf und hier nützte  der IKEA- Gründer  den Holzreichtum.  Auch Zündhölzer werden in Südschweden erzeugt. Von dieser Region wanderten im 19. Jahrhundert viele hunderttausend Schweden   nach Nordamerika aus.
Bei der Rückfahrt sahen wir  in der dänischen Kleinstadt Roskilde den Dom mit den Königsgräbern  und das Wikingermuseum. 800 Jahre alte Schiffe wurden entdeckt und in 25 Jahren Arbeit rekonstruiert. Mit hervorragender Schifftechnik dominerten von   800  bis 1100 die Wikinger  die Meere, überfielen englische Küstenorte, belagerten Paris (!), und die Nordmänner setzten sich in der Normandie und Bretagne fest und eroberten 1066 England. Und in Sizilien bewundern wir ihre Bauten.