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Wertvolle Entdeckungen

Abgesehen von Christopher Clarks ausgezeichnetem Buch „Die Preußen“- bekannt wurde bei uns der Australier u. Professor für Geschichte in Cambridge durch sein Buch über den 1. Weltkrieg „Die Schlafwandler“- wandte ich mich nun – ermüdet von vielen Wiederholungen in Medien- der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“ zu, las eine Reihe davon und entdeckte Wertvolles.

Hans Högl

Eine Kolumne betrifft Medienkultur im engsten Sinne. Der Titel lautet: „Meinung ohne Ahnung. Das glaube ich nicht“. Meinungsfreiheit gehört zu den höchsten Gütern der Demokratie. Meinungsfreiheit wird so hochgeschätzt, dass niemand um eine Begründung gefragt wird. Es gibt ein leichtfertiges Spiel mit Meinungsfreiheit (z.B. über Impfschutz, Einsatz fossiler Energie und Gentechnik). Wer solides Wissen anbietet, sorgt dafür, dass Leute weghören.

Eine Meinung zu haben, ist einfacher und kommt beim Publikum meist gut an. Laute Überzeugungen besiegen stille Argumente. Das hohe Gut der Meinungsfreiheit verkommt zu ahnungsloser Beliebigkeit, schreibt Ernst Fischer, Professor in Heidelberg für Wissenschaftsgeschichte.

„Die Probleme der Welt meistern“ ist Titel eines Heftes in „Bild der Wissenschaft“. Es geht um Klimawandel, Artensterben, Müllberge und anderes. Davon nun Kurzbeiträge:

a) Seit mindestens 40.000 Jahren ist Homo sapiens als kulturelles Wesen zu Höchstleistungen fähig. Wir haben 7.000 Sprachen geschaffen, rund 1200 Musikinstrumente, vielerlei Tanzformen und Malstile und Dutzende Wissenschafsdisziplinen. (Einwand: Gegen Kriege fanden wir noch kein dauerhaftes Mittel.)

b) 9,4 Billionen KW-Stunden bringen Bäume auf der Erde jedes Jahr auf, um Wasser von den Wurzeln bis in die Baumkrone zu transportieren. Das ist soviel an Energie wie aus globaler Wasserkraft entsteht.

c) In Norwegen waren im ersten Halbjahr 2022 fast 80 % der Neuzulassungen reine Elektroautos. Solar- und Windstrom sind nun billiger als Kohlestrom. Die Kosten für E-Autos sinken.

d) Laut „Global Footprint Network“ nutzen wir Ressourcen unseres Planeten schon 1,7 mal so schnell, wie sie sich regenerieren. Und wenn es so weiter geht, brauchen wir bis 2050 drei Erden. Die Zeit läuft ab – darauf verweist das Buch von Mojib Latif mit dem Titel „Countdown“ (Spiegel-Bestseller). Das 1,5-Grad-Ziel werden wir de facto nicht mehr erreichen. Der Autor appelliert an Politiker, global zu denken.

e)In deutschen Großstädten setzt sich immer mehr das neue Arbeitsplatzmodell durch Coworking Spaces durch. (NB. Ich sah selbst eines in der steirischen Marktgemeinde Bad Mitterndorf).

f)Forscher suchen die Arteriosklerose, die häufigste Todesursache, zu bekämpfen. Nicht nachplappern – nachschauen war Motto von Leonardo da Vinci. Ab 1487 sezierte er Leichen (auch von Frauen) und skizzierte um 1507 als Erster den Sachverhalt der Arteriosklerose (der Terminus für Gefäßerkrankung wurde erst 1829 von Johann Lobstein geprägt).

Bei der Arteriosklerose bilden sich in den Wänden arterieller Blutgefäße Ablagerungen /genannt Plaques. Schließt sich ein Gefäß im Hirn, folgt ein Schlaganfall, schließt sich ein kaum stricknadeldünnes Blutgefäß, die den Herzmuskel versorgen, kommt es zum Herz-Infarkt.