Firmen lassen Jobsuchende zappeln

Folgender Text stammt aus einem Massenblatt der Schweiz – der Gratiszeitung 20Minuten.ch. Ich bringe ihn als Blog der Medienkultur, um zu zeigen, dass auch Massenblätter manchmal glaubwürdig Wichtiges melden. Die Zeitung 20Minuten.CH kann mit „Heute“ in Wien verglichen werden.

Hans Högl

Rund 200 Bewerbungen verschickte Sara Ulmann vergangenes Jahr. Sie bewarb sich als Sekretärin, Sachbearbeiterin oder Direktions-Assistentin. „Zwei Drittel der Firmen antworteten mir überhaupt nicht.“ Der Rest schrieb eine Eingangsbestätigung oder Absage. Das sei ihr an die Substanz gegangen. „Zum Glück habe ich aber doch noch eine Stelle gefunden.“

Da potentielle Arbeitgeber ihre Bewerber „ghosten“, sich also nicht melden, kritisiert Fabian Dütschler, ein Schweizer Geschäftsführer einer IT-Personalleistungsagentur. Der Personalexperte Michel Ganouchi sagt: „Dieses unsägliche Verhalten ist seit Jahren bekannt und hat trotzdem nicht abgenommen.“ Die Funkstille gebe den Bewerbern keine Wertschätzung und vermittle das Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Ähnliches passiert auch anderswo und nicht nur in den letzten Jahren. Schon vor Jahrzehnten.

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