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Corona-Presseförderung ungleich verteilt ?

Auch Medien sind von der Corona-Krise stark betroffen. Die Regierung ist eingesprungen und hat die Medienförderung erhöht. Doch das Geld wird ungleich verteilt, so der Tenor der Kritik.

Udo Bachmair

Es sind immerhin 32 Millionen Euro, die als Sonder-Presseförderung an die Medien ausgeschüttet werden. Davon profitieren vor allem der Boulevard und auch andere Medien, denen ein „journalistisches“ Naheverhältnis zu ÖVP-Chef Kanzler Kurz nachgesagt wird. Regierungskritische Blätter, wie etwa die Wochenzeitungen Falter und Profil, müssen sich hingegen mit einem Bruchteil der Sonderförderung begnügen.

Kritische Medien seien gerade auch in der Krise notwendig, Allzu kritisch sollen sie aber offenbar nicht sein, merkte der frühere Kultur- und Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) jüngst im Parlament an. Für ihn ist es höchst fraglich, dass etwa die Raiffeisen Zeitung mehr Geld als das Profil bekomme. Oder dass sechs konservative Kirchenzeitungen quer durch die Bundesländer in Summe mehr erhalten als Kurier, Tiroler Tageszeitung, Salzburger Nachrichten; Vorarlberger Nachrichten, Presse, Falter, News und Trend zusammen.

Der Ex-Medienminister bezeichnete es als unverständlich, warum die Grünen diesen Weg der „ungleich verteilten“ Presseförderung mitgehen.

Österreichs Medienwelt im Wandel

Hans H ö g l

 Format und Trend  verschmelzen im Herbst zu einem einzigen Magazin, zu Trend.

„News“ wird bereits inhaltlich und formal umgekrempelt: Sagen wir es offen: Wir, das Publikum,  sollten „News“ eine Chance geben. Die Vergangenheit war ja nicht immer rühmlich, vor allem die Zeit des  Fellnerismus, die unsägliche Vermengung von redaktionellen und kommerziellen Beiträgen. 

Die neue Chefredakteurin ist Eva Weissenberger. Sie gilt als sehr erfahren  und seriös und holt sich gute Leute, so Julia Ortner von ZiB 2 und die Wirtschaftsexpertin Esther Mitterstieler, früher Chefredakteurin des WirtschaftsBlattes und gebürtige Südtirolerin. Der Karikaturist Manfred Deix wird von Michael Pamesberger abgelöst.

Servus TV und Krone wollen kooperieren. Dies bedeutet, dass die regionale Infokompetenz des ORF am Abend mit einer Servussendung angegriffen wird, schreibt das Fachorgan „Der Österreichische Journalist“. Red Bull Chef Dietrich Mateschitz und Krone- Chef Christoph Dichand verstehen sich gut.

Europäische Zeitungsallianz

Sieben europäische Zeitungen haben eine Allianz gegründet und geben die gleichen Beiträge heraus, und so wird man in ihnen die gleichen Artikel zur gleichen Zeit lesen können: Es sind dies u.a.: Die Welt, Der Tagesanzeiger (Schweiz), La Repubblica, Le Soir (Belgien), El Pais (Spanien) und Le Figaro. Dies ist eine Chance für Qualitätsjournalismus.