Fast 60 Prozent der Kinder (bis 15 Jahre) in der Schweiz haben ausländische Wurzeln. Der Zürcher „Tagesanzeiger“ hat dazu eine Statistik veröffentlicht.
Hans Högl
Es lohnt ein Blick über die Grenze. Die Geburtenrate in der Schweiz ist laut „Tagesanzeiger“ auf einem neuen Tiefststand. Allerdings steigt die Zahl der Mädchen und Buben, die Eltern mit ausländischen Wurzeln haben (es sind 58 %). Was das für das Land und die Gesellschaft bedeutet, darüber denkt der eher linkspositionierte „Tages-Anzeiger“ nach.
Solche Informationen durchbrechen die sogenannte Schweigespirale, so genannt von der Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann um 1980. Sie bezog sich auf eine ähnliche Beobachtung des französischen Denkers Descartes um 1640.
Es gibt je ein dominantes Meinungsklima zu bestimmten Themen, dem nur wenige zu widersprechen wagen. Auch an Universitäten. Darum wurde in Deutschland das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ gegründet.
Sehr geehrter Herr Hans Högl,
Sie machen also Werbung für das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“. Ich rate Ihnen, zu recherchieren, was es mit dieser ideologisch motivierten Gruppe auf sich hat. Hier ein kurzer Auszug von Zitaten:
„Dieses Netzwerk ist ein Akteur, der kein Partner für den Erhalt der Wissenschaftsfreiheit ist, sondern selbst Bedingungen reproduziert, die die Wissenschaft unfreier machen“, meint etwa der Studierendenrat der Martin Luther Universität Halle.
„Verschiedene Formen der innerwissenschaftlichen Kritik als Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit zu begreifen, ist falsch“ lautet ein Statement aus der Universität München.
„Dieses Netzwerk von etwa 70 Wissenschaftler*innen behauptet, die freie Forschung an Hochschulen in Deutschland werde von einer sogenannten Cancel Culture von links gefährdet. Wissenschaftler*innen müssten mit öffentlicher Diskreditierung und der Erstickung wissenschaftlicher Debatten rechnen. Diese Behauptung ist trotz vielfacher Wiederholung nicht belegbar.“ So der Befund des Zusammenschlusses deutscher Studierender:
http://www.fzs.de/2021/03/08/fzs-kritisiert-das-netzwerk-fuer-wissenschaftsfreiheit
Es wäre im Sinne von Medienkultur und journalistischer Redlichkeit empfehlenswert, ausgiebig zu recherchieren, bevor eine höchst umstrittene Initiative wie das „Netzwerk für Wissenschaftsfreiheit“ unkritisch beworben wird.