Archiv der Kategorie: Medienkompetenz

Ulrich Becks Buch „Risikogesellschaft“ aktueller denn je

Hans Högl

Schon am 8.April verwies ich auf das Buch von Ulrich Beck: Risikogesellschaft (1986). Heute am 21.April greift die Wiener Zeitung in einem Kommentar ebenfalls dieses Buch auf.

Es macht perplex, wie hellsichtig der Soziologe Ulrich Beck 1986 auch die Schattenseiten der Globalisierung für die Weltgesellschaft sieht: die Gefahren der atomaren Rüstung und die ökologischen. Sinngemäß betrifft dies auch weltweite Gefahren durch gefährliche Viren.

Ulrich Beck: „Die Potenzierung der Risiken lässt die Weltgesellschaft zur einer Gefahrengemeinde schrumpfen“.
„Der Machtgewinn des technisch-ökonomischen Fortschritts wird immer mehr überschattet durch die Produktion von Risiken.“Diese lassen sich nur in einem frühen Stadium als latente Nebenwirkungen legitimieren. Die Risikoproduktion lässt sich nicht mehr lokal und gruppenspezifisch beschränken, sondern enthält eine Globalisierungstendenz.

Corona-Krise auch eine Krise der Medienfreiheit

In der Corona-Krise ist regierungskritischer Journalismus als einer der Grundwerte rechtsstaatlicher Demokratie mehr oder weniger verschwunden. Verstärkt auch im ORF, der mit der ZIB 1 besondere Regierungsnähe zelebriert.

Udo Bachmair

„Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist“– diese legendäre Aussage von FPÖ-Chef Norbert Hofer hat die Realität mittlerweile übertroffen. So ist es möglich geworden, dass ein machtbewusster Regierungschef Sorgen und Bedenken von Verfassungsexperten rund um die Aushöhlung von Grundrechten als unwichtig abtut. So ist es möglich geworden, dass sich auch in Österreich kritischer Journalismus weitgehend abgemeldet hat. Kanzlerhuldigungen in Boulevardblättern, vor allem aber die reichweitenstärkste ORF-Sendung ZIB 1 führen dies täglich deutlich vor Augen.

Kanzler Kurz inszeniert sich perfekt. Besonders mit Hilfe und Unterstützung der ZIB 1, auf die der Medienvertraute des Kanzlers, Fleischmann, offenbar großen Einfluss ausübt. Ein nicht unwesentlicher Teil der Message-Control-Auflagen des Regierungschefs. Der Vergleich der ZIB 1 mit der ZIB 2 oder den hervorragenden Ö1-Journalen macht allerdings sicher. Dort kommen auch Experten mit unterschiedlichen Meinungen zur Corona-Krise zu Wort und vereinzelt auch OppositionspolitikerInnen.

Laut kritischen Medienbeobachtern ist die ZIB 1 zum „reinen Regierungssprachrohr“ verkommen. Auch diesbezüglich erscheint „Medienfreiheit in Quarantäne“, der Titel des jüngsten Standard-Kommentars von Peter Siebenhaar, durchaus zutreffend. So schreibt der Präsident der Auslandspresse in Wien unter anderem :

„Die Corona-Krise ist auch eine Krise der Medienfreiheit. Nicht nur die mit dem gefährlichen Virus Infizierten befinden sich auf Weisung des Staates in Quarantäne, sondern auch die Medien. Ihre Möglichkeiten zu kritischen Recherchen werden im Zeitalter der Pandemie eingeschränkt. Die Mächtigen halten die Medien zunehmend auf Distanz.“

In Ungarn hat Präsident Orban ein Gesetz durchgepeitscht, das die Medienfreiheit offenbar auf Dauer ausgehebelt hat. Journalisten können demnach eingesperrt werden, wenn sie regierungskritsiche Informationen verbreiten. Peter Siebenhaar dazu:

„Es ist unverständlich und schädlich, dass die österreichische Regierung nicht den Mut aufgebracht hat, dagegen öffentlich zu protestieren“.

Andere EU-Länder hingegen haben sich klar gegen die demokratiefeindlichen Entwicklungen in Ungarn geäußert, wie Deutschland, Schweden oder Spanien. Und Österreich ? Auch die traditionell grundrechtsbewussten Grünen haben sich auch in dieser Frage nicht zu einer Distanzierung vom türkisen Koalitionspartner durchringen können..

Corona-Krise – ein abgekartetes Spiel, eine Verschwörung?

Hans Högl

Die Corona-Krise erweckt Misstrauen, bis hin zur Behauptung – sie wäre ein „abgekartetes Spiel“, also Inszenierung von wem auch immer – so sehen es Einzelne (wieviele?) aus Alternativkreisen, mit dem Anspruch, es besser zu wissen. Es gibt auf YouTube Interviews, die alles in Frage stellen. Zu wenig bewusst ist, dass auf YouTube alles – ob richtig oder falsch, veröffentlicht wird. Es gibt keine sachliche Kontrolle.

Eine Antwort aus Spitalskreisen widerlegt die Vermutung des abgekarteten Spiels in der Corona-„Krise“: Sie ist eine tod-ernste Angelegenheit.

“ Keiner meiner Kollegen – und ich natürlich auch nicht – und niemand vom Pflegepersonal kann sich erinnern, dass in den letzten 30 oder 40 Jahren folgende Zustände herrschten, nämlich dass:

 – ganze Kliniken u. Intensivstationen mit Patienten mit der gleichen Diagnose gefüllt sind;
 – 25% bis 30% der Pflegenden und der Ärzte genau jene Krankheit erwerben, die ihre Patienten haben;
– zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung standen;

–   eine Selektion von Patienten durchzuführen war, nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil wegen der schieren Anzahl an Patienten das entsprechende Material fehlte;
–   alle schwerer erkrankten Patienten ein uniformes Krankheitsbild aufwiesen;
–   die Todesart jener, die auf Intensivstationen verstorben sind, bei allen dieselbe ist;
–   Medikamente und medizinisches Material auszugehen drohen.

Darum ist klar: dass es sich um einen gefährlichen Virus handelt, der dieser Pandemie zugrunde liegt. Die Behauptungen, eine «Influenza» sei genau gleich gefährlich und koste jedes Jahr gleich viele Opfer, ist falsch, und es ist aus der Luft gegriffen, man wisse nicht, wer «an» und wer «wegen» COVID-19 sterbe.  

Wie Deutschland digital aufholt

Hans Högl: Rezension eines Fachbuches zur Digitalisierung

Kai Lucks: Der Wettlauf um die Digitalisierung. Potenziale und Hürden in Industrie, Gesellschaft und Verwaltung, Stuttgart 2020. Schäffer-Poeschel-Verlag für Wirtschaft-Steuern-Recht GmbH

Im Fokus des Buches ist schlechthin die Digitalisierung. Prof. Ing. Kai Lucks, der Verfasser, arbeitete 35 Jahre bei Siemens und anderen Weltfirmen. Der Autor erwähnt historische Verdienste deutscher Forscher: Deutschland war Wiege der künstlichen Intelligenz (S. 427). Schon in den 1980-iger Jahren gab es in München selbstfahrende Autos! Aus Europa stammt automatisches Rechnen, die Mustererkennung, der Transistor, tiefes Lernen („Deep Learning“). Prof. Lucks sorgt sich um Europa und Deutschland, um den Anschluss an China und die USA. So trägt das Kapitel 24 den Titel: Wie aus unseren Industrieunternehmen die digitalen Champions von morgen werden (S. 617).

Wer das Buch in die Hand nimmt, staunt über das physische Gewicht, dann über die Seitenzahl: 667 mal eng gedruckt, über den 17-seitigen Stichwortindex und über 1.347 Fußnoten. Der Anspruch: ein Standardwerk! Vier Fach- und Gastautoren wirkten mit. Die Texte sind für den Rezensenten, einem Nichttechniker und IT-User gut lesbar, doch alles hätte knapper sein können. Ein Verdacht lässt sich ausschließen: Prof. Kai Lucks sieht auch kritisch Technikfolgen und formuliert ökologische Bedenken.

Durch den Index und die peniblen Inhaltsangaben eignet sich der Band hervorragend zum Nachschlagen. Ein paar Kapitel daraus: Auf 8.10 geht es um die Blockchain-Technologie, auf 17.12 um die Kernfusion, im Abschnitt 17.29 f. um Chinas Seidenstraße und die Internetgiganten. Kapitel 23 befasst sich mit der digitalen Arbeitswelt (S. 583-614), listet stabile und gefährdete Berufe auf, erwähnt den Journalismus und fragt auf 23.26: Macht künstliche Intelligenz dumm? In einem Teilkapitel geht es um digitale Ökosysteme (Kap. 28).

Die abschließenden Themen: Einsatz von Defensivwaffen, Kartellverbote, Marktzugänge, Steuern, die Rolle der Daten und Strategien für ein deutsches Digitalprogramm. Und die Bildungsinitiative soll im Kindergarten beginnen. Wird denn in diesem Werk etwas aus der digitalen (Um) Welt nicht berührt?

Resumé: Im weiten Spannungsbogen werden technische und wirtschaftliche IT-Entwicklungen dargestellt, Infrastrukturen, Managementverfahren, Cyber Security. Das Werk bietet Sach- und Orientierungswissen zum Handeln, nicht zuletzt für Ökonomen. Digitalisierung sei wettbewerbsentscheidend.

Medienförderung: Qualität vor Quantität

Presseclub Concordia (Wien)

Der Presseclub Concordia hat heute in einer Online-Pressekonferenz seine zentralen Forderungen für die Vergabe von (staatlicher) Medienförderung, die auch für die Corona-Sonderförderung gelten, wiederholt.

– Förderung von unabhängigem, professionellem Journalismus in allen Medien
Anzahl der redaktionell tätigen Journalist*innen als Förderkriterium (kurzfristig, mittelfristig Vergabe durch ExpertInnenjurys)
– Mitgliedschaft beim Österreichischen Presserat, Vorhandensein ethischer Richtlinien wie Redaktionsstatuten als Voraussetzung für Förderung
– Berücksichtigung von Digitaljournalismus und digitalem Vertrieb
– Berücksichtigung von Wochenzeitungen und Magazinen
Unterstützung qualitätsvoller Inhalte statt Kompensation von Werbeausfällen

Details entnehmen Sie dem Vortrag von Concordia Vorstandsmitglied Univ.-Prof. DDr. Karmasin, der in Kürze auf der Concordia Website abrufbar ist.

ORF-Chef vergisst auf Ö 1

Gerade in Zeiten wie diesen fällt wieder besonders auf, welch unschätzbaren Wert gerade auch die Ö1-Information hat. Diese wird vom ORF-Generaldirektor derzeit allerdings nicht gewürdigt.

Udo Bachmair

In der Radiosendung „Frühstück bei mir“ war unter anderem von der Wichtigkeit einzelner ORF-Programmbereiche in Krisenzeiten die Rede. Frühstücksgast ORF-Generaldirektor Wrabetz hat sich dabei klar festgelegt, welche Bereiche da für ihn unabdingbar sind : Die ZIB 1, die ORF-Landesstudios und Ö 3.

Auf die Wichtigkeit von Ö 1 hat der ORF-Chef schlichtweg vergessen. Ob absichtlich oder nicht, sei dahingestellt. Jedenfalls ist gerade die Ö1-Information nicht zuletzt auch rund um die Corona-Causa wichtiger denn je und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Speziell die Ö1-Journale bieten unaufgeregte, differenzierende und nicht dramatisierende Inhalte. Oft deutlich im Gegensatz zur ZIB 1. Deren Regierungslinie unter dem Einfluss des Kurz-Vertrauten Fleischmann ist nun augenscheinlicher denn je. Regierungspolitiker und ZIB-Redakteure inszenieren sich in Überlängen, Experten, die echten Erkenntnisgewinn liefern würden, haben das Nachsehen.

Fachleute und manchmal auch Oppositionspolitiker kommen dann meist erst in der wesentlich reichweitenschwächeren ZIB 2 zu Wort. Oder wie gesagt in den Ö1-Journalen. Sie verschweigen im Gegensatz zur ZIB 1 auch nicht die deutlich geringer gewordenen Zuwächse an Corona-Infizierten. Dramatisierungen sollten dem Boulevard überlassen bleiben.

ORF-Chef Wrabetz stünde es gut an, auch die vorbildliche Corona-Berichterstattung der Ö1-Journale zu würdigen.

Erfolgreicher Film „Rettet das Dorf“

Eine Stimme aus dem Publikum zum Podium im Presseclub „Concordia“

Die junge Filmemacherin Teresa Distelberger schaffte es in diesen Wochen mit Ihrem Film „Rettet das Dorf“ ein differenziertes Bild der ländlichen Räume zu schaffen, das in der Folge Eingang in den Kultur-Montag im ORF-TV, in eine einstündige Sendung im Radio Ö 1, in die Tageszeitung „Standard“ schaffte. Es gilt Brücken zu bauen zwischen Dorf – Medien, Dorf-Stadt, Dorf A – Dorf B. Teresa Distelberger wurde 1981 geboren und wuchs in der niederösterreichischen Kleinstadt Herzogenburg auf.

Stellungnahme: Die Produktion eines Filmes ist mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, nicht zu vergleichen mit der Organisation eines Podiums. Dennoch stellt sich die Frage, warum die mediale Auswertung von Podiumsdiskussionen und auch Tagungen meist ein relativ geringes Medienecho hervorruft. Wer unsere Videoaufnahme aufmerksam hört, erfährt eine Fülle inhaltlich sehr interessanter Stellungnahmen, die kaum öffentlich ausgedrückt werden (Hans Högl).

Woher kommt das Wort „Quarantäne“?

Hans Högl- Rückgriff auf die Wiener Zeitung

Zum Wort Quarantäne.Das maßgebliche Wörterbuch zur Herkunft von Wörtern ist das Buch (Friedrich) Kluge: Etymologisches Wörterbuch. Demnach kommt das Wort Quarantäne vom französischen Ausdruck „quarantaine“(italienisch:quaranta, Latein: quadraginta).

Das ist eigentlich die Anzahl von 40 Tagen. Die Benennung erfolgte – so R. Sedlacezek in seiner Spalte in der Wiener Zeitung (25.3) nach der früher üblichen vierzigtägigen Hafensperre für Schiffe mit seuchenverdächtigen Personen, und er geht auf biblische Hintergründe der Zahl 40 ein. Für Personen, die sprachinteressiert sind, ist diese Spalte in der Wiener Zeitung von Interesse.

APA-Faktenchecks als Rezept gegen Desinformation

Fake News, Desinformation und Gerüchte nehmen angesichts der Corona-Krise massiv zu. Um dieser Entwicklung zu begegnen, hat die APA ihre Aktivitäten entsprechend verstärkt.

Udo Bachmair

Die Austria Presse Agentur ( APA ) hat einen eigenen Faktencheck-Bereich gestartet. Ein ressortübergreifendes Team ist damit nun in die Lage versetzt, vermehrt im Kampf gegen Falschinformationen aktiv werden. Zug um Zug werden die vor allem in Internet verbreiteten Behauptungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise auf ihre Plausibilität überprüft.

Nicht nur für Privatpersonen wird es immer schwieriger, Tatsachen und falsche Behauptungen auseinanderzuhalten, gibt APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger zu bedenken. Auch die Medien und deren JournalistInnen müssten sich angesichts vielfältiger Strategien der Desinformation im Netz immer besser wappnen.

APA-Geschäftsführer Clemens Pig betont die gesellschaftlichs- und demokratiepolitische Bedeutung der Initiative: Die steigende Menge an Desinformation sei demokratiegefährdend. Sie erfordere ein starkes Gegengewicht an faktenbasierter, korrekter, überprüfter und zuverlässiger Information.

Ein APA-Faktencheck besteht aus drei Teilen: Zu Beginn wird die zu überprüfende Information wiedergegeben. Danach wird die Einschätzung der Information anhand des abgeschlossenen Verifizierungsprozesses vorweggenommen. Anschließend wird transparent offengelegt, welche Verifizierungsschritte und Recherchen zu dem Thema erfolgt sind und auf welche geprüften Tatsachen sich die Einschätzung des Faktencheck-Teams der APA stützt.

Die Faktenchecks sind über die Website

http://go.apa.at/flO3vxL1 beziehungsweise http://go.apa.at/8rQboU7e abrufbar.

Unter der E-Mail-Adresse faktencheck@apa.at nimmt die APA auch Anregungen zu möglichen Themen entgegen.

Corona : Kritische Krisenbeobachtung gefragt

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, wird das öffentliche Leben zunehmend lahmgelegt. Aber was passiert mit Grundrechten und mit Journalismus in Zeiten der Krise ?

Udo Bachmair

„All jene, die Interesse an Kontroll- und Überwachungspolitik haben, haben jetzt weitgehend freie Hand“, warnt eine neue Initiative namens Coview-19. Sie will Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringen, um die „enorme Einschränkung von Grundrechten“ kritisch zu begleiten, erklärt die Initiative gegenüber dem STANDARD. Überschattet von der Corona-Krise würden bestimmte Gruppen, etwa prekär Beschäftigte oder Flüchtlinge, nicht mehr bzw. kaum mehr beachtet.

Kritische Krisenbeobachtung leistet auch der Österreichische Presserat. Die Bundesregierung habe den Zugang von JournalistInnen zu ihren Terminen stark eingeschränkt. Sie hat jedoch mittlerweile reagiert, indem sie Technik für Fragen per Video angekündigt hat. So könnten sich neben ORF und APA indirekt auch andere Medien an Pressekonferenzen der Regierung beteiligen.

Um den Journalismus in Zeiten der Krise sorgt sich auch der Deutsche Journalisten-Verband. Die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit von Journalistinnen und Journalisten müsse gewährleistet werden, fordert der Verband. Es sei „unverzichtbar, dass BerichterstatterInnen ihren Aufgaben in vollem Ausmaß nachkommen können.“

Der Autor und Philosoph Hubert Thurnhofer fragt in seinem Internet-Newsletter besorgt: Was darf die Regierung unternehmen, wenn die Ausgangsbeschränkungen zu lange dauern und zu Protesten oder gar Aufständen führen? Laut der Europäischen Menschenrechtskonvention „bedenklich viel!“

EMRK-Artikel 2 im Wortlaut: „(1) Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich geschützt. Niemand darf absichtlich getötet werden, […] (2) Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um […] c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen.“

Angesichts solcher Verfassungsartikel stellt sich für Thurnhofer die bange Frage:
Wie würden europäische Demokratien und insbesondere Österreich auf Konflikte wie Kiew/Maidan, Tahrir-Platz/Kairo oder die Demokratiebewegung in Hongkong reagieren … ?