Archiv der Kategorie: Good News

Automobil-Club wirbt für Bahnreisen

Hans Högl

Ausgerechnet in der Zeitung des ÖAMTC (ähnlich wie der ADAC) fand ich einen Hinweis für Interrail-Bahnreisen, ein Pauschalticket für europaweite unbeschränkte Bahnreisen -für Jugendliche und auch für Senioren. Für 22 Tage um 518 € (2.Klasse), und 690 € für 1. Klasse. Der ÖAMTC ist ein Österr. Auto Touring Club.

Anreiz für mehr Land-Ärzte

Ein Teil der Medizin-Studierenden soll für Landarzt-Praxen motiviert werden. Ein konstruktives Konzept in Baden-Württemberg.

Hans Högl

Rund 665.000 Menschen in Baden-Württemberg haben keinen Hausarzt an ihrem Wohnort. Das ist die Schätzung der grün-schwarzen Landesregierung. Konkret sind an die 600 Stellen für Hausärzte nicht besetzt. Dazu kommt: Jeder dritte Hausarzt auf dem Lande ist über 60 Jahre alt.

Der zuständige Wissenschaftsminister ergänzt die Ausbildung an den fünf Medizinischen Fakultäten (in Tübingen, Ulm, Freiburg, Heidelberg, Mannheim). Jeder Standort wird sein Kapazität um 30 Studien-Anfängerplätze erhöhen: Und es wird ein neues Profil für Landärzte eingeführt und für die Tätigkeit im ländlichen Raum motiviert. An den Kursen nehmen auch regionale Akteure wie Hausärzte und Bürgermeister teil, um die angehenden Ärzte für eine Region zu interessieren.

Bis 2027 sollen pro Jahr 150 zusätzliche Studienplätze neu eingeführt und 75 davon für Landärzte vorbehalten werden, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums zehn Jahre als Allgemeinmediziner in einem unterversorgten Gebiet tätig zu sein.

Diese wertvolle Information mit dem Titel „Angehende Ärzte auf dem Land“ fand ich in der „Badischen Zeitung“ aus Freiburg im Breisgau in der Ausgabe vom 30. Mai 2020 in der Rubrik „Land und Region“ und informiere darüber den österreichischen Gesundheitsminister und an andere relevante Stellen im Sinne „konstruktiver Medienkultur“. Dies als Dienst der Vereinigung für Medienkultur.

SPD will ein Aus der US-Atomwaffen

Hans Högl -Medienschmankerl

SPD-Spitze will US-Atomwaffen aus Deutschland verbannen

Partei- und Fraktionsführung sprechen sich gegen die nukleare Teilhabe der Bundesrepublik aus. Die Sozialdemokraten positionieren sich so für die Zeit nach Merkel und wollen offenbar ein grosses Kampfjet-Geschäft mit den USA verhindern, auf der Atomwaffen transportiert werden können. Quelle NZZ

Krise, Krise und Good News – Gute Nachrichten

Hans Högl

Aufgrund von starker Nachfrage liefert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) nun auch Nachrichten, die sich objektiv als positiv bewerten lassen. Unser Blog www.medienkultur.at hat seit Langem die Rubrik „Good News“. Z.B. findet sich dort im Archiv eine bemerkenswerte Aussage des Deutschen Fußballtrainers:

Joachim Löw- Deutscher Bundestrainer- Was im Leben zählt

Was im Leben zählt. Botschaft des deutschen Fußballtrainers J. Löw

oder dass es in Dänemark gelungen ist, die Pestizide in der Landwirtschaft zu verringern.

Es gibt bereits im Journalismus zwar recht theoretisch den neuen Ansatz des Konstruktiven Journalismus, um aus der Negativspirale herauszutreten, indem neben kritischer Berichterstattung Lösungsansätze geboten werden. Dänemarks öffentlicher Rundfunk ist darin Vorreiter. Und es wurde betont, dass die ausschließlich negative Darstellung öffentlichen Lebens demokratiegefährdend ist. Insgesamt ist von konstruktivem Journalismus in Österreich wenig zu merken.

Ein Einwand: Ganz neu ist in der Corona-Krise das bisher in Medien wohl bisher extrem selten ausgedrückte starke Lob -auch im Boulevard- für Pflegeberufe, für Ärzte und Krankenschwestern, für Lehrkräfte und vereinzelt für Landwirte. Dies sind Berufe, die im Vollsinn systemrelevant sind. Arbeiter und Angestellte wurden nicht genannt. Übrigens: Eine ausländische 24-Stunden-Pflegekraft verdient am Tag 50 €, wie mir glaubhaft eine Pflegerin mitteilte. Und es ist ein Fall bekannt, wo eine Pflegerin für ihre aufopfernde Tätigkeit als Lohn die kleine Wohnung der Verstorbenen als Erbe erhielt.

Der Haupttrend in Alltagsgesprächen und auch im Journalismus besteht zweifellos in der wertvollen Analyse kritischer Zustände, aber auch im Negativismus und auch in der steten Haltung: „Ich klage an!“- Ich fordere von anderen…..

Was im Leben zählt. Botschaft des deutschen Fußballtrainers J. Löw

Hans Högl
Nachdenkliche, außergewöhnliche Stellungnahme des DFB-Fußballtrainers

Joachim Löw, der DFB-Fußfalltrainer, gab eine bewegende Videokonferenz in Freiburg und sagte:

„Ich habe so das Gefühl, dass die Welt und vielleicht auch die Erde sich so ein bisschen stemmt und wehrt gegen die Menschen und deren Tun. Denn der Mensch denkt immer, dass er alles weiß und alles kann und das Tempo, das wir so die letzten Jahre vorgegeben haben, war nicht mehr zu toppen. Macht, Gier, Profit, noch bessere Resultate, Rekorde standen im Vordergrund. Umweltkatastrophen, wie in Australien oder sonstwo, die haben uns nur am Rande berührt.“

Was dagegen wirklich zähle, spüre er in diesen schwierigen Tagen in seinem eigenen Umfeld: „Familie, Freunde, Menschen, Respekt zählen im Leben. Jeder Einzelne muss beweisen, dass wir uns wandeln können.“ Mit einer Spende von 2,5 Millionen Euro für soziale Zwecke setzten die Nationalspieler ein Zeichen der Solidarität. Löw und Bierhoff gehen offensichtlich mit gutem Beispiel voran und zwar, indem sie auf einen Teil des Gehalts verzichten.

Die Fußball-Aktualität rückt für Löw weit in den Hintergrund. Keine Länderspiel-Klassiker gegen Spanien und Italien, kein Trainingslager der Nationalelf Ende Mai in Seefeld, keine sommerlichen EM-Festspiele in München – das schmerzt auch den Bundestrainer, aber das stehe für ihn momentan absolut „hinten an“, wie er sagte: „Andere Dinge sind jetzt wichtiger. Für mich zählt jetzt, was ist mit der Familie, mit Freunden, wo kann ich die Menschen in meiner Umgebung unterstützen?“

Sym-Phonie im Krankenzimmer

Hans Högl. Kurzreportage

Schon vor einigen Monaten empfahl mir ein Facharzt eine Untersuchung im Spital. Naturgemäß sind rund um die Uhr Pflegekräfte im Krankenzimmer präsent. Einmal diese, dann jene. Wirklich eine Vielfalt aus diversen Ländern. Dies ist nicht unbekannt. Doch wer es direkt erlebt, für den ist es Erlebnis, reelle Erfahrung. Der Dienst wurde zügig und mit professioneller, doch persönlicher Empathie erfüllt. In kurzen Gesprächen erfuhr ich von der Herkunft des Personals. Und ich staunte über das abgestimmte Zusammenwirken.

Da war die eine Krankenschwester mit dunkelbraunem Teint. Seit 24 Jahren lebt sie in Wien, ist in Kuba aufgewachsen und seit Langem mit einem Österreicher („Austriaco“) verheiratet. Ihren ersten Mann in ihrer Heimat erwähnt sie beiläufig, und en passant sagte sie in Spaß zu mir: „Mucho trabajo, poco dineiro“ (Viel Arbeit, wenig Geld).

Die rumänische Pflegeassistentin trägt ihr Haar modisch kurz geschnitten, sie spricht mit der gebürtigen Kubanerin Spanisch und sagt mir: „Als Rumänin verstehe ich Spanisch und Italienisch.“ . Eine Kollegin ist eine Moldawierin, eine andere, eher zarte Assistenzschwester kommt aus Westfalen: „Was hat denn Sie nach Wien verschlagen?“, frage ich – mich für die Neugier ein wenig entschuldigend: „Es war die Liebe“, sagt sie.

Eine Schwester tippt fachkundig medizinischen Daten (Blutdruck, Körpertemperatur…) in den PC: Sie kommt von den Philippinen, ist seit 12 Jahren im Haus, spricht fehlerlos und ohne Akzent Deutsch. Sie meint: „Am Anfang war es schwer mit dem Deutsch“. NB.Franzosen würden sie um Ihre gute Aussprache beneiden. Ich frage spontan und ohne viel zu überlegen, ob Sie die Oberschwester wäre. „Glauben Sie denn, dass eine Oberschwester Nachtdienst macht? Die Oberschwester ist Österreicherin und ist um Drei (15 Uhr) nach Hause gegangen.“

Der einzige männliche Pfleger ist groß von Wuchs, hat einen mächtigen Kopf, breite Schultern, ist ein ziemliches Kaliber, er könnte ein ukrainischer Stemmer sein. Er kommt aus der Slowakei, wo eine ungarische Minderheit lebt. Zu meiner Bemerkung über das international so diverse Personal, sagt er: „Ich glaube, das ist überall so. Und die Oberschwester ist
n o c h eine Österreicherin.“

Eine andere Pflegeassistentin kommt in der Tat aus Tibet. Und siehe da – da ist auch eine junge Burgenländerin mit getöntem Haar. Und noch eine andere Österreicherin, früher in einem Serviceberuf tätig, trat sie drei Jahre vor ihrer Pensionierung diesen neuen Dienst an.

Die Helferinnen sind eine bunt wechselnde Gemeinschaft, eine Con-cor-dia, sie tragen gemeinsam zur Gesundung von Menschen bei, sie sind ein Symbol von völker- oder staatenverbindenden Gemeinschaften für das gute Leben aller.

Dänemarks Landwirtschaft mit wenig Pestiziden

Im Sinne konstruktiver Medienkultur verweise ich auf verminderten Pestiziden-Einsatz in Dänemarks Landwirtschaft.

Hans Högl

Die Schweizer Landwirtschaft nimmt ihren verfassungsmäßig verankerten Auftrag einer nachhaltigen Produktion zu wenig ernst. So fordern Initiativen eine ökologischere Landwirtschaft: Gutes Trinkwasser, sind gegen synthetische Pestizide und die Massentierhaltung.

Dänemark hingegen setzt seit 2013 bei Pflanzenschutzmitteln auf die Lenkungsabgabe. Damit werden Kosten von Pestiziden verteuert und deutlich weniger eingesetzt. Es wird dann gespritzt, wenn es unumgänglich ist. Damit konnte der Pestizideinsatz gegenüber dem Jahr 2011 um mehr als 40% verringert werden. Dies ist ein Exempel dafür, dass es in Einzelstaaten leichter ist, Maßnahmen zu erproben, als diese umgehend in der gesamten EU gleich durchzusetzen. (Quelle: „Neue Zürcher“, die wir namentlich auf dem Folder der Medienkultur anführen).

Die Solidarwerkstatt: Eine Würdigung

Man muss inhaltlich nicht mit allem einverstanden sein, um dennoch festzuhalten, dass Vereine und Publikationen, die eine konstruktive Gegenöffentlichkeit darstellen, demokratiepolitisch unverzichtbar sind. Als Beispiel dafür gilt die „Solidarwerkstatt“.

Udo Bachmair

Der besonders engagierte Verein „Solidarwerkstatt“ mit seinen Veranstaltungen, Aktionen, Rundbriefen und dem Werkstatt-Radio sieht sich immer wieder Kritik vor allem rechter Kreise ausgesetzt. Diese lassen kein gutes Haar an der Initiative, die sie im ganz linken Eck verorten. Ein Hauptvorwurf besteht zudem darin, diese Vereinigung würde sich in nichts Anderem als in maßlos überzogener Kritik ergehen.

Was tut und vertritt diese „Solidarwerkstatt nun, die laut Statut ein unabhängiger Verein ist :

>> Sie tritt u.a. ein für eine radikale ökosoziale Wende, für Frieden und Neutralität, für den Kampf gegen Armut
>>Sie übt heftige Kritik etwa daran, dass die Mieten den Löhnen immer mehr davongaloppieren
>>Sie wehrt sich vehement etwa gegen eine Zweiklassenmedizin sowie gegen eine „Schuldenbremse“ als „Investitionsbremse“,
>>Sie sagt ein klares Nein zu einem Abbau der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung,
>>Sie ist auch bekanntgeworden durch ihre Kampagne gegen TTIP und CETA sowie für einen Fairen Handel statt dem Freihandel,
>>Sie will die EU demokratisieren und sie von den Interessen der Großkonzernen befreien
>>Sie kämpft mit Leidenschaft gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Eine recht unvollständige Aufzählung all dessen, was die „Solidarwerkstatt“ an Positionen und Aktivitäten vorweisen kann. Ein Verein, ausgestattet mit geringem Budget, größtenteils auf Basis von Spenden. Ehrenamtliche investieren viel Zeit und Energie.

Die „Solidarwerkstatt“ ist als Initiative zu würdigen, wenngleich einzelne Punkte wie ein eher generelles Nein zur EU oder die Empfehlung an die Grünen, dem „K+K“-Regierungsprogramm kein grünes Licht zu geben, doch ziemlich diskussionswürdig sind.

Die jüngst wieder aufgetauchte Kritik am insgesamt zu kritischen Kurs der „Solidarwerkstatt“ ist aber im Fall besonders engagierter NGOs und Vereine nicht immer fair. Dies ist bedauerlich, denn in Österreichs Vereins- und Medienlandschaft sind Initiativen und Publikationen, die gut recherchierte alternative Informationen anbieten, eine Rarität.

Eine kritische Gegenöffentlichkeit, auch wenn sie im gegenständlichen Fall noch so klein ist, kann demokratischen Diskurs positiv beleben. Im Sinne von Humanität, Menschenrechten, Solidarität.

2019 Good news international

Medien haben immer noch eine Schlagseite ins Negative.
Ich erinnere an Positives im Jahr 2019 (Hans Högl)

Deutschland: 2018 wurden in Deutschland so wenige Straftaten verübt wie seit 26 Jahren nicht mehr (Die Zeit, 2. Dez. 2019)

Am 19. Okt. 2019 starb der für die Entwicklungspolitik hoch angesehene SPD-Politiker Erhard Eppler.

Algerien: Nach wochenlangen Protesten trat Präsident Bouteflika im April zurück.

Iran: In Teheran dürfen seit Oktober erstmals seit der Revolution wieder Frauen ein Fußballstadium betreten.

Äthiopien: Für die Friedensinitiative zur Beendigung des Konfliktes mit Eritrea erhält der äthiopische Ministerpräsident A. Ahmed den Friedensnobelpreis. (11.Okt.).

Österreich: 3,5 Millionen Österreicher/innen sind ehrenamtlich >tätig. Das sind 46 % der über 15-jährigen. Es ist Engagement für Behinderte, die Bergrettung, beim Roten Kreuz, in der Rumänienhilfe, bei Notfallseelsorge, Nachbarschaftshilfe, Feuerwehr, Pfarrliche Sozialkreise, Vinzimarkt.

Diese Beispiele sind der Steiermark entnommen. Die Reihenfolge entspricht nicht der Häufigkeit. Allein in der Steiermark ist eine halbe Million ehrenamtlich tätig.

Deutsche Wochenzeitung: Entschuldigung für Fehler

Hans Högl

Es ist bemerkenswert, dass die angesehene deutsche Wochenzeitung DIE ZEIT in einem Jahresrückblick auf zwei großen Seiten Fehler im Detail aufzeigt, wo und wann ihr Fehler passierten. Ich zählte 33.

So schrieb sie z.B..: Die 80 Hektar große Fläche des Roskildefestivals (in Dänemark) entspreche 350 Fußballfeldern. Doch ein Fußballfeld hat keine fixe Größe -das kleinste, das der Deutsche Fußballverband erlaubt, misst 90 mal 45 Meter. Sogar von diesen Feldern würden nur 197 auf das Festivalgelände passen.

Andere Fehler: Es wird ein falscher Vorname genannt oder Harnsäure und Harnstoff verwechselt. Manchmal sind es fehlerhafte Zahlen oder Jahresangaben oder ein Familienname wird falsch geschrieben.

Wie auch immer:
Ich möchte der Redaktion der ZEIT zur Richtigstellung und Entschuldigung gratulieren, die sie in riesigen Lettern zum Ausdruck bringt (Nr. 50 im Dossier Jahresrückblick).

Wenn schon Fehler Wochenzeitungen passieren, um wieviel mehr kann dies in der extrem raschen Produktion von Tageszeitungen der Fall sein oder bei der Aussprache bisher wenig bekannter geografischer Namen. Manchmal werden aus finanziellen Gründen zu wenig oder keine Lektoren angestellt. Auch in Büchern finden sich Fehler.
Es ist nicht alles absichtliche Manipulation, wie manchmal vermutet wird. Sondern gewisse Fehler entstehen im extrem raschen Produktionsprozess. Dies ist auch in anderen Lebensbereichen der Fall.