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Ob Donald Trumps Amtsenthebung gelingt? Der Streit unter den demokratischen Präsidentschaftskandidaten und Umfragen legen eher dessen 2. Amtszeit nahe. Ein Grund, Hintergründe über ihn zu erfahren als unablässige, nervenden Mätzchen in Nachrichten.

Hans Högl

Naomi Klein fragt, warum Trump Präsident der USA wurde? Einer der mit „alternativen Fakten“ gegen Einwanderer und Klimawissenschaft hetzt? Für Naomi Klein ist Trump kein politischer Unfall, und es gilt, nicht nur Trump selbst zu kritisieren, sondern auch Botschaften unserer Gesellschaft:

„Gier ist gut. Im Leben zählt finanzieller Erfolg. Weiße Männer sind die Krone der Schöpfung. Die Natur ist dazu da, von uns ausgeplündert zu werden. Die Schwachen haben ihr Schicksal verdient, und dem reichsten einen Prozent stehen die goldenen Hochhäuser zu. Dinge, die der öffentlichen Hand gehören, sind suspekt und nicht schützenswert. (Naomi Klein: Gegen Trump, Frankfurt am Main 2017, p.345).

Die gute Nachricht ist, dass wir uns „enttrumpt“ haben und unser Ego zugunsten eines Projekts zurückstellen oder den Wert der vielen Dinge im Leben erkennen, die man nicht mit Geld kaufen kann-, und womöglich glücklicher werden. Naomi Klein tritt ein für ein kostenloses Studium, will den Mindestlohn verdoppeln und dass Flüchtlinge willkommen sind (p. 350 ff.). Sie bekennt, ihr Buch „in äußerst kurzer Zeit“ fertiggestellt zu haben, aber bringt Trumps Ansichten auf den Punkt.

Ich empfehle aber die brillante Biographie über Trump von dem Pulitzer-Preisträger: Michael d` Antonio: Die Wahrheit über Donald Trump, Berlin 2016 (USA 2015). „New York Times Book Review“ rezensierte es sehr positiv.

Es zeigt Trump in all seinen Facetten, stellt schonungslos sein Leben dar, als Gründer einer Privatuniversität und Betrüger, als unerträgliches Großmaul und Angeber, als Medienphänomen, seine Taktlosigkeit, Frauengeschichten. Es basiert auf Interviews mit Trump selbst, bringt Belege und es entstand vor der Wahl Donald Trumps und schildert seine Sozialisation als Immobilien-Geschäftsmann, seine deutsche Herkunft. Sein Großvater hieß Fred Trumpf, und ließ in den USA ankommend gleich das „f“ verschwinden (p.52). Trumps Mutter stammt aus Schottland (p.75). .