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Film-Tipp: „Hannas schlafende Hunde“

Höchste Empfehlung für das jüngste Werk von Andreas Gruber

Udo Bachmair

Ein außergewöhnlicher, ein besonderer Film. Gute Dramaturgie, hervorragende schauspielerische Leistungen, stimmige Filmmusik, berührende und spannende Handlung. Mit einer inhaltlichen und narrativen Substanz, die einen nicht so schnell loslässt.

In „Hannas schlafende Hunde“ arbeitet Andreas Gruber eindrucksvoll ein österreichisches Stück Zeitgeschichte auf. Anhand der beklemmenden Geschichte der 9-jährigen halbjüdischen Hanna, die in den 60er-Jahren in Wels aufwächst.

Dem vielfach ausgezeichneten Filmemacher ist ein Werk gelungen, das thematisch vielschichtig ineinandergreift. „Zwanzig Jahre nach dem Krieg schreit niemand mehr laut ,Heil Hitler‘, aber in den Köpfen steckt es sehr wohl noch“, sagt Gruber. Er führt mit seinem Film den lange nachwirkenden Ungeist der Nazizeit erschütternd vor Augen.

Pervertierter Katholizismus, Antisemitismus, Gewalt in der traditionellen Kleinfamilie, Kindesmissbrauch, brutale Männer, geschlagene Frauen werden sichtbar gemacht als Ausprägungen und Auswirkungen autoritären Geistes und inhumanen Denkens.

Ein Film, empfehlenswert auch für die Präsentation in Schulen ! Als Basis für Diskussionen zu demokratiepolitischen und rechtsstaatlichen Entwicklungen, die auch hierzulande zunehmend von rechtspopulistischen Tendenzen durchsetzt werden..

„Hannas schlafende Hunde“ seit Freitag in den österreichischen Kinos.