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Was tun in Krisen?

Bei aller Erregung durch Medien „cool“ bleiben. Pro humanistischen Futurismus!

In dem Buch: „Die Hoffnung nach der Krise“ (2021) formuliert Matthias Horx eine Art Lebenskunst in der (medialen) Erregungsgesellschaft (Resumé: Hans Högl). Es gilt, der Welt in sinnhafter Weise zu begegnen und drei Kategorien zu sehen:

1. das, was ich nicht ändern kann
2. das, was ich kontrollieren und ändern kann
3. das, was ich beeinflussen kann, aber nur teilweise.

Ein grundsätzlicher Fehler: Wir wollen alles kontrollieren und überheben uns ständig.(Das trifft auch auf NGO-Aktivismus zu!). Wir fühlen uns entweder für alles zuständig (woran wir scheitern müssen). Oder sind für gar nichts verantwortlich (was eine egoistische Haltung erzeugt). Wir wollen dauernd Dinge ändern, die wir nicht ändern können, während wir das, was veränderbar wäre (so uns selbst), vernachlässigen (S. 139 f.).

Meditatione malorum: Eine klassische stoische Übung ist es, am Morgen an das Schlechteste zu denken- um sich für den Rest des Tages davon zu befreien: Unser Partner verlässt uns. Wir bekommen Alzheimer. Unser Hund stirbt. Der Weltkrieg bricht aus. Die Erde erhitzt sich wie ein Grillhähnchen.Versuchen Sie es einmal. Es ist gar nicht so schwer – wir machen es ohnehin oft. Aber wer es bewusst tut, merkt: Es macht keinen Sinn. Es ist Blöd-Sinn.

Als ehemaliger ZEIT-Journalist kennt Horx den „SPIEGEL“-Zynismus: In dessen „Analysen“ steht ein großes ABER oder DOCH am Ende jeder Geschichte. Das lautet dann so: Das Umweltproblem wurde gelöst, DOCH so werden andere Umweltprobleme noch schlimmer. Ein Krieg wurde beendet, ABER er ist noch nicht vorbei. Die Impfungen gehen schneller, ABER jetzt streiten sich die Hausärzte um die Verteilung der Impfstoffe (S. 20f.).