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Armeeforscher aus China in Europa (Schweiz)– Ein Risiko?

3000 Kooperationen von chinesischen Militärforschern an Hochschulen Europas

Hans Högl

Die niederländische Investigativplattform Follow the Money und deutsche Kollegen vom Recherchezentrums Correctiv haben die akademischen Beziehungen zwischen Europa und China untersucht.

Gefunden wurden 3000 Kooperationen mit Forschern an chinesischen Militäruniversitäten. Ein Professor an der hoch angesehenen Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (= ETH) berichtet von einem chinesischen Doktoranden, der die Ortung von Personen in Innenräumen verbessern wollte. Nach Abschluss der Arbeit brach der Kontakt ab, heute arbeitet der Mann für Huawei. Im Nachhinein machten ihn die Verbindungen von dessen Doktorvater zum Militär stutzig, sagt der ETH-Professor.

Die Redaktion der Neuen Zürcher meint (online 23.5.22) Die Kooperation mit China ist für die Schweiz lohnend, weil China etwa der Nanotechnologie weltweit führend ist. Auch finanzielle Anreize spielen eine Rolle: Allein die Stiftung ETH erhielt seit 2016 rund 12 Millionen Franken an nicht zweckgebundenen Schenkungen von chinesischen Unternehmen.

Doch dies wird auch als problematisch gesehen: Was Chinas Militärforscher in der Schweiz an Wissen erwerben, könnten sie direkt der Armee und dem Unterdrückungs- und Überwachungsstaat von Präsident Xi Jinping zur Verfügung stellen. Der Nachrichtendienst des Bundes warnt daher vor möglichen Risiken.