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Terror in Wien: Proteste gegen Oe24

Das Fellner-Medium Oe24 ist im Zusammenhang mit unverantwortlicher und reißerischer „Berichterstattung“ über den Terroranschlag in Wien mit heftiger Kritik konfrontiert. Einmal mehr hat der „Schmuddelsender“ mit drastischen Videos Standards journalistischer Ethik und Seriosität grob missachtet.

Udo Bachmair

Beim österreichischen Presserat sind schon lange nicht mehr so viele Beschwerden eingegangen wie zuletzt gegen den schon einschlägig bekannten Sender Oe24. Bisher liegen bei dem Kontrollorgan österreichischer Medien mehr als 700 Protestmeldungen vor. Der unter der Hauptverantwortung von Wolfgang Fellner stehende Sender hatte am Abend des Attentats immer wieder Videos von Schüssen auf Menschen gezeigt. Pietät- und geschmacklos, so das einhellige Urteil der Kritiker dieses umstrittenen Mediums, das dennoch von öffentlichen Geldern in Millionenhöhe gefördert wird…

Aus Protest gegen den „Schmuddelsender“ haben mehrere Werbekunden von Oe24 einen Werbestopp in diesem Medium verfügt, neben anderen etwa Billa, Spar, Hofer, Ikea und auch andere große Marken. Auch die ÖBB haben sich dem Oe24-Werbestopp angeschlossen. Davon betroffen ist auch der Online-Kanal Krone.at, dem ebenfalls reißerische „Berichterstattung“ im Zusammenhang mit dem Wiener Attentat vorgeworfen wird. Sowohl bei Oe24 als auch bei Krone.at sind die verstörenden Videos mittlerweile vom Netz genommen.

Unterdessen werden auf Online-Petitionen insgesamt bereits an die 100.000 Unterschriften gezählt. Die Plattform www.mein.aufstehn.at fordert die Bundesregierung und die Stadt Wien auf, alle öffentlichen Förderungen für Oe24 inklusive der zahlreichen Inseratenschaltungen unverzüglich einzustellen. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit den jüngsten dramatischen Ereignissen müsse die Medienförderung insgesamt dringend reformiert werden. Auf der Website der Plattform heißt es weiter :

„OE24 hat im Zuge der Terroranschläge in Wien erneut bewiesen, dass dem Medium jegliches Gespür für seriöse Berichterstattung fehlt. Das von Wolfgang Fellner und Werner Schima herausgegebene Medium nützt eine unfassbar dramatische und grausame Tat schamlos aus, um höhere Klick-Zahlen zu generieren. Mit den veröffentlichten Inhalten, die ungefiltert Szenen des Anschlages zeigen, verstößt das Medium gegen jegliche moralische und ethische Grundsätze des Ehrenkodex der österreichischen Presse“.

Eine weitere Petition, die zur Unterschrift online aufliegt, ist die Initiative „Stopp Oe24“ www.openpetition.eu . Sie begründet ihre Aktion folgendermaßen:

„Im Zuge eines laufenden Polizeieinsatzes hat oe24 Videos von der Ermordung einer Passantin im Fernsehen gezeigt! DAS IST ZU VIEL! Der Hausverstand gebietet Widerstand gegen solch ein Vorgehen, wenn selbst die Polizei davor warnt Bilder und Videos zu teilen! Die Presseförderung muss dringend an gewisse Standards und ethische Grundwerte geknüpft werden. Während Qualitätsmedien ums Überleben kämpfen, wird ein Schmuddel-Medium wie Oe24, mit Millionen zugeschüttet!“