Schlagwort-Archive: Gastronomie

Corona: Medien und „Panikmache“

Die Corona-Berichterstattung in Medien wird laut der jüngsten Umfrage des Gallup-Instituts (1000 Befragte) zunehmend negativ bewertet

Udo Bachmair

Vor genau einem Jahr meinten 13 Prozent der Befragten, die Medien würden „Panik verbreiten und zur Eskalation der Krise beitragen“. Genau ein Jahr später sind es doppelt so viele, also 26 Prozent. Sind die Medien hilfreich in der Krise? Das war eine weitere Frage. Nur mehr 13 Prozent stimmen ihr zu, um fast die Hälfte weniger als noch vor einem Jahr. Das korreliert mit extrem sinkender Zustimmung zu Coronamaßnahmen der Regierung von hohen 88 während des ersten Lockdown auf nunmehr 43 Prozent.

„Die etablierten Medien werden offenbar als Teil des politischen Systems empfunden. Dieser Parallelismus bewirkt, dass die Auflehnung gegen die Maßnahmen oder das Misstrauen in die Regierung auf die Medien abfärbt“ kommentiert Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz in der Tageszeitung „Die Presse“.

Als weiteres Ergebnis der Untersuchung fällt auf, dass bereits 36 Prozent der Befragten Verständnis für die Corona-Proteste zeigen. Sie informieren sich im Vergleich zur Gesamtbevölkerung seltener über klassische Medien, häufiger über Social Media.

Bemerkenswert ist zudem die immer höher werdende Zahl an sogenannten „Informationsvermeidern“. Als Hauptgrund dafür geben sie Einseitigkeit der Information (47 Prozent) an. Als weitere Ursachen für „Informationsvermeidung“ in Corona-Zeiten gelten psychische Belastung (38 Prozent) sowie fehlendes Vertrauen in die Medien (37 Prozent).

Mainstreammedien in Sachen Corona könnten glaubwürdiger werden, würden sie nicht nur immer denselben panikmachenden Virologen, Epidemologen und Intensivmedizinern ein Forum bieten. Besonders auffällig ist diesbezüglich der ORF, der differenzierende Experten kaum zu Wort kommen lässt. Zudem wäre es journalistische Pflicht, sogenannte faktenbasierte Entscheidungen zu hinterfragen.

Bei näherer Recherche wäre zu erkennen, dass etwa für die Bereiche Gastronomie sowie Kultur, die die meisten Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, keine Studienergebnisse vorliegen, die eine erhöhte Corona-Ansteckungsgefahr belegen. Fakten wie diese auch tatsächlich zu berichten, würde das Vertrauen in Medien nicht weiter sinken lassen.

Corona-Partys: Zitat des Tages

Der Lockdown trifft und beeinträchtigt voll auch die Kulturbranche. Obwohl diese ähnlich der Gastronomie für die Sicherheit der Gäste entsprechend vorgesorgt und auch nicht wenig in deren Schutz investiert hat.

Udo Bachmair

Kulturveranstalterin Marlene Engel klagt stellvertretend für ihre Kolleg*innen über ihre angesichts der Corona-Maßnahmen dahindarbende Branche. Viele in diesem Bereich müssen um ihre Existenz bangen, bedauert sie in einem Standard-Gespräch. Sie weist auch auf Widersprüchlichkeiten hin: Auf der einen Seite strenge Maßnahmen, andererseits aber etwa illegale Partys, deren Veranstalter, nur weil sie prominent sind und über gute Kontakte verfügen, unbehelligt bleiben..

Marlene Engel äußert sich zum Thema unter Hinweis auf den mit dem Bundeskanzler befreundeten Szenegastronomen Martin Ho wie folgt :

„Also diese ganzen Martin-Ho-Partys finde ich peinlich. Wenn jemand, der eh auf so viel Geld sitzt und mit so vielen politischen Kontakten in Richtung Volkspartei ausgestattet ist, sich dann noch gebärdet, in irgendwelchen Almhütten im 19. Bezirk Corona-Partys zu feiern, ist das letztklassig. Aber solange die Kommunikation von seiten der Regierung zweigleisig ist, wird es auch in Privatbereichen Probleme geben. Wenn es okay ist, in einer Gondel zu sitzen und Ski zu fahren, andere aber auf eine enge Kontaktperson reduziert werden, dann sind die Leute nicht besonders motiviert, sich daran zu halten.“

( Zitat Standard 21.1.2021 )