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Filmwunder aus Österreich!? ARTE-Medientipp

Hans Högl

Im ARTE-Monatsmagazin lautet ein Beitrag „Kleines Land, großes Kino“, gemeint sind große österreichische Filmregisseure – so Otto Preminger, Michael Haneke, Christoph Waltz und eine Reihe anderer. Am 20. Mai wird ab 20:15 der Film „Happy End“ von Michael Haneke gezeigt. Der preisgekrönte Film zeigt das Schicksal einer großbürgerlichen französischen Familie.

Am gleichen Abend ist ab 21:55 die Filmdoku „Cinema Austria“– die ersten 112 Jahre (!) und am 25. Mai bringt ARTE ab 20:15 Hanekes Film: „Das weiße Band.Eine deutsche Kindergeschichte“. Eine sehr knappe Inhaltsangabe: In einem norddeutschen protestantischen Dorf werden Kinder mit äußerster Strenge erzogen. Ein ausgezeichneter Film, das schreibe ich als einer, der den Film gesehen hat.
Wichtig erscheinen mir auch österreichische Dokumentarfilme.

Der Autor im Magazin-Text sucht, die kulturellen Hintergründe zu deuten, die zum bedeutendem Filmschaffen von Österreichern führen. In Manchem bleibt er bei Klischees. Doch sein Schlusswort überzeugt: Österreich ist ein modernes Land ist, das mit seinen übermächtigen Traditionen sehr kreativ umgeht.

Ich ergänze eine Erfahrung eines Soziologen, der in Norddeutschland tätig war. Es sei hier eher erlaubt als in Österreich, seriös Experimente zu machen. In Differenz dazu ist der Spielraum im Land an der Donau größer für Späße. Abgesehen von Bayern, ist Österreich wohl im Relation zu Deutschland kulturell konservativer. Aber es dürfte mehr Sinn und Toleranz für besondere Verhaltensweisen eröffnen, auch mehr Mut für Unkonventionelles, dafür zu stehen, was nicht gerade modisch ist, weil es weiter vernünftig erscheint. So wurde die Straßenbahn in Wien nie abgeschafft wie in Hamburg, auch nicht die Schlafwagenzüge und ein Österreicher hat die berühmte Leica wieder auf Schuss gebracht.Wesentlich ist wohl, dass Kultur und vor allem das Schauspiel in Österreich eine sehr große Wertschätzung genießt.