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USA: Mutterschutz als Luxus

USA: Genereller Mutterschutz fehlt. Medientipp

Hans Högl

Manchmal sind scheinbar beiläufige Informationen von Bedeutung: Sie bieten Basisinformationen, die meist in Medien ausgeklammert sind. So berichtet der Deutschlandfunk heute ab 18:30 über den lückenhaften Mutterschutz in den USA: „Zwölf Wochen Mutterschutz gelten als Luxus“.

In keinem anderen Industrieland der Welt „ist der Mutterschutz so harsch wie in den USA“, schreibt die Wiener Zeitung (19.7.22) in einem Medientipp. Es gibt keinen bundesweit gesetzlichen Mutterschutz.

„Schwangere sparen Urlaubs- und Krankentage an, arbeiten bis zum errechneten Geburtstagtermin und müssen dann unter Umständen bereits sechs Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Wie lange Frauen mit ihrem Neugeborenen zu Haus bleiben können, hängt vom Arbeitgeber und Wohnort ab. Unterschiedliche Bundesstaaten und Unternehmen haben unterschiedliche Regelungen“.

Ukraine-Konflikt: Eine Lösung in Sicht?

Das außenpolitisch dominante Thema in Politik und Medien ist nach wie vor der Konflikt zwischen Moskau und Washington rund um die Ukraine. Bemerkenswert ein Gespräch, das der Deutschlandfunk mit dem Politikwissenschafter Heinz Gärtner zu dieser komplexen Causa geführt hat.

Udo Bachmair

Der Politikwissenschafter Heinz Gärtner vom International Institute for Peace mit Sitz in Wien gilt als d e r Experte für globale Sicherheitsfragen. Ein Wissenschafter, der sich konsequent bemüht, diese komplexe Thematik differenziert zu betrachten. Mehrere Gründe, die den Deutschlandfunk bewogen haben, ein längeres Gespräch mit dem renommierten Politologen zu führen.

Kernproblem des aktuellen Konflikts ist der Plan der USA und der NATO, nach dem Vorbild der baltischen Staaten auch die Ukraine Mitglied im westlichen Militärbündnis werden zu lassen. Eine Provokation aus der Sicht Russlands, das sich durch eine weitere Ausweitung der NATO bis unmittelbar an seine Westgrenze bedroht sieht.

Sollte ein NATO-Beitritt der Ukraine tatsächlich Realität werden, so müsste der Westen dafür einen hohen Preis bezahlen. Russische Milizen würden dann, wie Heinz Gärtner in dem Gespräch mit dem Deutschlandfunk bekräftigt, in der Ostukraine, im Donbass, bleiben. In weiterer Folge könnten in dieses Gebiet letztlich auch offizielle russische Soldaten einrücken.

Die Lösung des Problems wäre Gärtner zufolge eine Neutralität der Ukraine kombiniert mit Sicherheitsgarantien. Würde sich die Ukraine völkerrechtlich für neutral erklären, wären die Präsenz ausländischer Milizen oder gar eine Besetzung eines Teils des Landes weitgehend ausgeschlossen. Bei Zuwiderhandeln wären völkerrechtlich begründbare harte Konsequenzen unausweichlich.

Das gesamte Interview mit Heinz Gärtner im Deutschlandfunk ist abrufbar unter :

https://www.deutschlandfunk.de/gibt-es-eine-loesung-im-ukraine-konflikt-heinz-gaertner-politikwissenschaftler-dlf-2aecf48a-100.html

Nachrichten in einfacher Sprache: Erfolg der „Medienkultur“

Ehre, wem sie gebührt.Unser Erfolg

Hans Högl

LESERBRIEF an die „Presse“ zum Kurzbeitrag: Radio Wien mit Nachrichten in einfacher Sprache (9.1.2020, Seite 25).

Die „Vereinigung für Medienkultur“ regte schon länger  im Sinne der Integration – zusammen mit dem  Institut für Translationswissenschaft (früher: Dolmetschinstitut)  an,  fremdsprachliche Untertitel bei Nachrichten zu verfassen. Ferner wiesen wir auch  bei einer anderen ORF-Stelle darauf hin,  Nachrichtentexte ergänzend für Migrantionskreise einfacher zu gestalten – wie dies das Schwedische Fernsehen und der Deutschlandfunk bereits früher angeboten haben.   Dies belegt der Blog www.medienkultur.at  vom 19. Nov. 2019.  Es ist wohl  billig und recht, darauf hinzuweisen. 

Prof. Dr.MMag. Hans Högl, Vizepräsident der Vereinigung für Medienkultur.   1170 Wien Dornbacher Straße 77 

Text des Blogs vom 19.Nov. 2019.
 
Hans Högl

Leichter verständliche Nachrichten! Wie hält es der ORF? Einfacher Sprachmodus bereits international angeboten Es gibt aber durchaus legitime Wünsche versus ORF. Dieses Unternehmen hat – obschon mit beachtlichen Qualitätsangeboten, Verbesserungspotential und einige Schwachpunkte. So erfuhr ich bei meinem Dresden-Aufenthalt von einer Germanistin: Der Deutschlandfunk bietet auf der Webseite www.nachrichtenleicht.de Nachrichten in einfacher Sprache an. Also für Menschen, welche die deutsche Sprache erlernen. Also nicht zuletzt für Migrationskreise. Ähnliches praktiziert das Schwedische Fernsehen, wie mir schwedische Verwandte mitteilen. An solchen Angeboten könnte sich auch der ORF orientieren, wo er sich doch sonst intensiv für Menschenrechte und Flüchtlinge einsetzt. – Das Salzburg Museum (Die Neue Residenz) hat das Anliegen bereits umgesetzt, wie mir Besucher mitteilten: Es bietet Texte für elementare Sprachverwendung an, für das Niveau A 2. 

Ein Beispiel vom Deutschlandfunk: Strafen für Arbeitslose zu hart. Wenn Menschen in Deutschland nicht genug Geld zum Leben haben, bekommen sie Hilfe vom Staat. Der Staat kann aber weniger oder gar kein Geld mehr zahlen, wenn man bestimmte Regeln nicht einhält. Das Bundes-Verfassungs-Gericht sagt jetzt: Das muss sich ändern. Das Job-Center darf das Arbeitslosen-Geld nicht ganz kürzen. Das Geld vom Staat heißt Hartz 4. Genauer gesagt kommt es vom Job-Center. Arbeitslose zahlen damit Essen, Kleidung und ihre Wohnung. Das Geld soll sie unterstützen, damit sie genug zum Leben haben. Das Job-Center kann Menschen auch bestrafen. Zum Beispiel, wenn jemand einen Termin beim Job-Center verpasst. Oder wenn jemand sagt: Ich will diese Arbeit nicht machen. Dann bekommen Arbeitslose weniger Geld. Manchmal kriegen sie auch gar kein Geld mehr. Das Bundes-Verfassungs-Gericht hat entschieden: Das Job-Center darf das Geld nicht ganz kürzen. Ein Drittel weniger Geld als Strafe ist genug. Und die Politiker müssen jetzt neu über Hartz 4 entscheiden. Darüber gibt es Streit: Manche in der Partei SPD wollen gar keine Strafen mehr. Andere, zum Beispiel in der Partei CDU, finden: Ohne Strafen geht es nicht.

Vorbildhaft: Nachrichten in einfacher Sprache

Hans Högl

Manchmal liegen Ideen sozusagen in der Luft. Am 19. November wies ich auf unserem Blog darauf hin- und ebenfalls vor ein paar Tagen in der Generalversammlung der „Vereinigung für Medienkultur“, dass der Deutschlandfunk und das Schwedische Fernsehen in vorbildhafter Weise Nachrichten-Texte in einfacher Sprache bringen. Dies sei auch nun teilweise bei der Österr. Presseagentur APA der Fall, wurde ergänzt.
NB.Ich habe von diesem Anliegen auch die ORF-Abteilung Public Value informiert.

Eben heute wird in orf.news.at ERFREULICHERWEISE mitgeteilt:

ORF III präsentiert diese Woche im Rahmen der Sendung „Österreich Heute – das Magazin“ um 19.30 Uhr erstmals Nachrichten in Einfacher Sprache. Redaktionell betreut wird die Aktion von „Österreich Heute“-Moderatorin Vera Schmidt, die von der inklusiven Lehrredaktion des „Kurier“ unterstützt wird.Die Lehrredaktion, finanziert durch den Fonds Soziales Wien (FSW), bietet sechs Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, täglich drei bis fünf Nachrichten in Einfacher Sprache zu produzieren.

In unserer Generalversammlung kam auch zum Ausdruck, dass es im Fernsehen sehr viele Sendungen zum Kochen gibt, aber kein Sprachangebot, um leicht Deutsch zu lernen. Dies ist eigentlich erstaunlich für den ORF, wo er sich doch verbal sehr für Offenheit versus Migration und Integration einsetzt.

Medien. Tipps u. Kritik

Hans H ö g l

Internet ist nicht nur vom Bösen, so können wir uns online wechselseitig informieren. Darum eine kleine Frage an Dich, unseren Leser, unsere Leserin. Wie informierst Du Dich über Medien? Im Voraus – oder was sind Deine Medienpräferenzen oder Deine Kritik? Schreib uns kurz ein paar Zeilen – ganz unten auf der Kommentar-Rubrik des Blogs. Wir wissen zu wenig über unser Blog-Publikum – nicht nur aus Österreich, sondern darüber hinaus. Denn wir werden in vielen Ländern gelesen. Wir wissen es aus detaillierten Abrufe-Daten.

Mein Medientipp: Wer in Österreich kennt nicht das Magazin „gehört“ zum Ö 1-Programm? Weniger bekannt sind das Monatsmagazin von ARTE und das von 3-sat (mit einer 3-Monatsvorschau!).

Ein mir bekannter Senior-Akademiker, der wegen einer Fehloperation in der Kindheit (!) fast durchwegs im Bett liegt, schätzt den Deutschlandfunk, die Wiener Zeitung, die Neue Zürcher und über Österreichs Fernsehen informiert er sich im voraus mit der TV-Beilage, ja dem Wochen-Magazin Die ganze Woche,  worüber manchmal die Nase gerümpft wird; ja wenn auch – Vieles zielt auf Oldies, aber es bietet ein ausführliches TV-Programm und detailliert jenes von ORF III. Das österr. Fernsehmagazin tele liegt Tageszeitungen bei. Denen entnehme ich: Heute ist in ORF II um 17.05 eine Doku zum Anschluss Österreichs und am Do, den 15. März in ORF 2 ab 22:30 Uhr. 

Freunde unseres Blogs – auch aus dem Ausland – schreibt uns, was Eure Medientipps und Eure Medienkritik ist. Was das auch immer sei oder eben nicht: Wir sammeln die Anregungen und werten es anonym aus.