Schlagwort-Archive: Buch neues

Populisten als Extremisten

Neues Buch mit Rezepten gegen rechten Extremismus

Udo Bachmair

Wie ist der Vormarsch von Nationalisten und Extremisten in der EU zu stoppen ? Wie kann man ihnen Paroli bieten ? Antworten darauf versucht Heribert Prantl, renommierter Journalist der Süddeutschen Zeitung, in seinem jüngsten Buch mit dem Titel „Gebrauchsanleitung für Populisten“. Prantl diagnostiziert eine „diffuse Existenzangst“ vieler Menschen, die für Populisten einen fruchtbaren Boden aufbereitet. In einem heute im KURIER erscheinene Gespräch distanziert sich Prantl aber von dem verharmlosenden Begriff „Populisten“. Diese seien „in Wahrheit Extremisten“:

Das Wort „Populismus“ ist eine unzulässig verallgemeinernde Bezeichnung für eine gefährliche Sache – für eine extreme Politik, die auf Grund- und Menschenrechte, die auf die Achtung von Minderheiten pfeift. Le Pen und Co. sind Extremisten und Nationalisten. Sie schüren Hass, sie tun so, als seien nur ihre Anhänger das wahre Volk. Das ist höchst gefährlich.

Die „Populisten“ behaupten, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen, spalten jedoch die Gesellschaft, befindet Prantl:

Sie beginnen ihr Erniedrigungswerk mit der Verhöhnung aller bisherigen Politik, nennen es verächtlich „das System“. Dieses System aber ist unsere Demokratie, unser Rechtsstaat. Natürlich hat und macht dieser Fehler – aber der Nationalismus ist ein einziger großer Fehler

( Zitat aus KURIER, 24.3.2017 )

 

Neues Buch über Richard Coudenhove-Kalergi. Replik zur Präsentation

Hans   H ö g l

Das  in der Diplomatischen Akademie präsentierte Buch hat den Titel:  Walter Göhring:  Richard Coudenhove-Kalergi. Ein Leben für Paneuropa, Wien 2016. Verlag Kremayr-Scheriau. 288 Seiten mit Literaturverzeichnis und Namensregister.

Über 100 Personen  kamen gestern zur Buchpräsentation. Leider  sprachen eine Reihe von  Vorrednern derart,  dass nicht primär die epochalen Ideen von  Richard Coudenhove-Kalergi  im Vordergrund standen. Ersparen wir  uns weitere Kommentare.

Wichtig war in der Diskussion der Hinweis  von Lacy Milcovics, dem langjährigen Sekretär und Vertrauten von Richard Coudenhove-Kalergi, dass weder auf Plätzen in Wien  noch  in Orten der Bundesländer  an  Coudenhove erinnert wird. NB. Lacy Milkovics wurde rund 25 mal vom  Autor zu Gesprächen aufgesucht. Es wäre angebracht gewesen, dies deutlich  hervorzuheben.

Das Podiumsgespräch war fast so etwas wie ein Abgesang auf die EU. Zu erinnern ist, dass Prozesse dieser epochalen Einigung sich nicht nur über Jahrzehnte hinziehen, sondern längere Zeiträume erfordern –  wie auch in den Vereinigten Staaten. Das scheint  diversen Redaktionen nicht bewusst zu sein. Ferner  ist einzuwenden, dass auch in den USA für die Bürger/innen ihr eigener Bundesstaat der wesentliche Bezugspunkt ist, sagen wir Ohio, und nicht das ferne Washington. Das gilt auch für die Europäer in Hinblick auf Brüssel.  Davon schreibt schon Tocqueville in seinem Klassiker über die Demokratie in Amerika.

In einem persönlichen Gespräch regte ich einem maßgeblichen ORF-Journalisten gegenüber an, dass bei den künftigen Auflistungen von Olympia-Sportmedaillen nicht nur die europäischen Länder separat  als Nationen  aufgelistet   werden sollten, sondern der Medaillen-Spiegel von der gesamten EU jenem von den  USA und Russland und China gegenübergestellt werden müsste – im Sinne eines starken Europas.