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„Eure Probleme möchten wir haben“

sagen Argentinier zu Europa: Dies ist eine Schlagzeile der „Wiener Zeitung“ am 24. Dez. 2022.

Hans Högl

Mehr als 1 Million Menschen feierten in Buenos Aires die siegreiche argentinische WM- Fußballmannschaft. Doch das Land ächzt unter einer Hyperinflation von mehr als achtzig (80 !) Prozent. In Österreich liegt sie bei 10,6 % – das wäre für Argentinien Preisstabilität. Die demokratischen argentinischen Regierungen haben die Schuldenauswüchse nicht unter Kontrolle.

In Kontakten mit Latinos erfuhr ich immer wieder, dass gern und oft die USA alleine für alles schuldig sind. Doch es sind a u c h einheimische Eliten (und nicht nur in Argentinien), die verantwortlich sind. Es besteht ein gigantisches Bestechungsnetzwerk, in das die Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner verwickelt ist. Sie hat ein Faible für Inszenierungen und stellte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung 2019 wie ein Engel in einem blauen weiten Umhang dar. Als Vizepräsidentin genießt sie Immunität, und es ist offen, ob sie bei den Präsidentschaftswahlen 2023 kandidiert. Sie kann es zumindest als Senatorin tun und damit weiterhin ihre Immunität sichern. Immerhin: Es gibt Richter, die versuchen, die Korruption zu bekämpfen.

Es ist zu begrüßen, dass die Leiter des Österreichischen Wirtschaftsinstitutes und des Instituts für Höhere Studien in ORF-Interviews die Situation in Österreich nicht so dramatisieren, wie es gelegentlich der Journalismus zeichnet.