Sprengstoff Ungleichheit: Nachvollziehbare Soziologie

Hans   H ö g l

Selten berichten Redaktionen von Tagungen und Fachzeitschriften – und wenn, am ehesten in Spezialformaten. Ein faszinierender, interdisziplinärer Beitrag von Ernst Gehmacher über Ungleichheit als Sprengstoff motiviert mich, auf die populärwissenschaftliche Zeitschrift soziologie heute hinzuweisen.

Gehmacher ist angesehener  Wiener Sozialforscher und war erfolgreicher Regierungsberater. Der Beitrag findet sich im Aprilheft von soziologie heute. Andere Artikel  sind von Dieter Senghaas über Bedingungen für erfolgreiche Entwicklungswege, ferner über populäre Kultur….

Die Linzer Herausgeber bringen Beiträge zu diversen Bereichen – zu Bildung, Gesundheit, Pflege, Kultur, Migration, Sicherheit, Wirtschaft, Technik und Ungleichheit. Irgendwie versucht der Verlag, in die Fußstapfen der Zeitschrift „Psychologie heute“ zu treten. Er ist weit entfernt, das Leitbild zu erreichen, aber versucht es immerhin. Der Verlag sendet zwei Probehefte als pdf-Datei (Rubrik „Kontakte).

2 Gedanken zu „Sprengstoff Ungleichheit: Nachvollziehbare Soziologie

  1. Es ist sehr erfreulich, dass Hans Högl in seinem Beitrag auf das Fachmagazin soziologie heute aufmerksam macht und dabei auch auf die Vielfalt der behandelten Themen hinweist. Etwas befremdlich ist allerdings die Aussage, dass das Magazin noch weit vom Leitbild von Psychologie heute entfernt ist. Vielleicht habe ich schlecht recherchiert, doch ein Leitbild von Psychologie heute konnte ich beim besten Willen nirgendwo entdecken. Stattdessen gibt es – und dies vermisse ich bei Psychologie heute, ohne dessen Qualität mindern zu wollen – eine in jeder Ausgabe von soziologie heute veröffentlichte „Blattlinie“ sowie eine umfangreiche Angabe zu den Zielen, Inhalten u.dgl.
    Darüber hinaus wird auch mit ungleichen Maßstäben gemessen: Psychologie heute wird seit 1974 vom Großverlag Beltz herausgebracht, verfügt über 11 hauptberufliche Redaktionsmitglieder, erscheint monatlich und weist den doppelten Umfang (nicht zuletzt auch aufgrund der vielen Inserate) auf. Soziologie heute erscheint erst seit Oktober 2008, wird vom gemeinnützigen Verein itrans herausgebracht, verfügt über 3 ehrenamtliche Redaktionsmitglieder, erscheint zweimonatlich und weist insgesamt 48 Seiten auf.
    Zudem muss auch darauf hingewiesen werden, dass es vergleichsweise mehr PsychologInnen als SoziologInnen gibt.
    Bemerkenswert ist, dass der Beltz-Verlag in der erst vor kurzem erschienenen Juni-Ausgabe von soziologie heute eine umfangreiche Beilage in Auftrag gegeben hat. Anscheinend dürfte nach Ansicht dieses Verlages soziologie heute die Zielgruppe besonders gut abdecken – oder ist es das Leitbild, das soziologie heute so konsequent umsetzt?
    Seit Anfang d. J. gibt es auch eine enge Kooperation des Fachmagazins Soziologie heute mit dem Deutschen Berufsverband der Soziologinnen und Soziologen e.V., die Redaktion kann sich der vielen zugesandten Beiträge kaum erwehren und die Leserschaft wächst beständig (natürlich noch weit davon entfernt, die vom Verlag genannten 100.000 verkauften Exemplare zu erreichen).
    Was soziologie heute aber besonders auszeichnet: die Themen sind stets topaktuell, die AbonnentInnen haben kostenlosen Zugriff auf das Archiv und auf der Homepage von soziologie heute finden sich unzählige Links für weiterführende Informationen.

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