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Erpressung durch Boulevard: „Es fängt zunächst freundlich an“

Ein Kurier- Text – entdeckt von K.-H. Wingelmaier

Der Verlag streift ein: Brutale Methoden am Wiener Boulevard 

Korruption…

 Der Bericht des PR-Ethik-Rates zu den Methoden des Boulevards schlägt Wellen. Ein Manager erzählt, wie das System funktioniert. Foto: granata68/Granata68  

Redaktionelle Begleitung:

Im Angebot: Redaktionelle Begleitung der unternehmerischen Aktivitäten („Suchen Sie sich aus, worüber wir schreiben sollen“). So weit, so gut. Bis irgendwann das Inseratenbudget verringert wird. „Dann kommen plötzlich die anderen Anrufe, wo einem erklärt wird, man werde dieses oder jenes kritisch hinterfragen“. Stets begleitet von „super günstigen Inseratenangeboten“.

Wird nicht eingelenkt, folgten kritische aufgeblasene Berichte, etwa von kleinen Netzausfällen, die zum Riesenskandal hochstilisiert werden. Der CEO stehe meist vor dem Problem, gerade über eine Million Euro für eine Werbekampagne ausgegeben zu haben, die durch eine Schmuddelkampagne im schlimmsten Fall beschädigt werden kann („Im Endkundengeschäft sind Sie immer erpressbar.“) Wer solche Methoden anwendet? „Eine Wiener Boulevardzeitung“, konkreter will der Manager nicht werden. Nur soviel: Er sei kein Einzelfall.

Im PR-Ethikrat hieß es auf KURIER-Nachfrage am Donnerstag, die Beschwerden über kriminelle Methoden seien im Rahmen einer Studie aufs Tapet gebracht worden, und zwar von den Befragten, die von sich aus über die Erpressungen berichtet hätten. Befragt wurden Entscheidungsträger aus den Kommunikationsabteilungen.

(kurier) Erstellt am