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Sanfter EU-Schwenk der Kronen-Zeitung?

Hans Högl

Jeden Tag hat das größte Massenblatt Österreichs, „Die Krone“ eine Rubrik mit dem Titel „EU-Theater“. Hier finden sich Leserbriefe mit sinnfreier und fallweise zutreffender Kritik an der EU. Der Gründer der „Krone“, Hans Dichand, sagte einmal über seine Leserschaft : „Sie wollen das lesen, wie sie denken“. Das soll geschrieben stehen. Das ist das Konzept dieses in Österreich erfolgreichsten Massenblattes, das aber von 40 % Reichweite auf rund 30 % zurückgefallen ist . Und ganz zufällig ist es nicht, dass Österreichs Bürger zu den EU-kritischsten gehören. Und an Sonntagen verfasst der Jurist Dr. Tassilo Wallentin meist seltsame Kommentare, so indem er  die USA lobte, als  sie aus dem UN-Menschenrechtsrat austraten. Die Kritik an der EU gehört zu Wallentins  Lieblingsthemen.

Umso überraschender ist es, dass eben diese „Krone“ am 1. Juli auf einer Doppelseite einer Serie „Die hartnäckigsten EU-Mythen“ als Irrtümer und Missverständisse darlegte. So hat die EU 2009 die Regelungen darüber, wie die Gurken gekrümmt sein müssen, aus dem Verkehr gezogen und verrät, dass es in Österreich schon eine solche Norm Ende der 1960-er Jahre gab. Es sind insgesamt neun Argumente, in denen Vorurteile und Missverständnisse versus EU dargelegt werden-mit einem „Krone“-Vorspann und Kommentar. Nun- da wird es spannend- wie darauf das Lesepublikum reagieren wird. NB. Die EU startet eine Bürgerkonsultation auf der Homepage der EU-Kommission unter: https:// ec.europa.eu/commission/consultation- future-europe_de   Dieser Hinweis war allerdings nicht in der „Krone“.